Hier gehts zur 3. Woche

16. Januar 2010, Puerto Bertrand - Tortel - Cochrane; Samstag

Für 07:30 Uhr haben wir unser Frühstück bestellt. Das Duschwasser bleibt trotz mehrfacher Versuche eiskalt, so haben wir nur eine Katzenwäsche eingelegt. Das Wetter hat tatsächlich aufgeklart. Es kann ein schöner Tag werden.  Nachdem wir unser Quartier verlassen haben, fanden wir ca. 800 m weiter den eigentlichen Ort Puerto Bertrand. Dort gab es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten, einen Kiosk und ein Restaurant.

Zu spät; unser erster Besichtigungspunkt ist der Salto Rio Baker. Er sollte 15 km hinter Puerto Bertrand kommen.

 

Und er kam auch genau dort. Der Punkt an dem die Wanderung losgehen sollte war schnell gefunden.

Jetzt ging es immer am Rio Baker entlang. Das Wetter wurde schön und auch die letzten Wolken zogen langsam davon.

Durch Cochrane fuhren wieder gleich durch. Hier können wir uns abends umschauen. Wir wollen soweit wie möglich in Richtung Tortel vordringen.

Erst mal ging es bergauf und der Blick ging in Richtung National Park Perito Moreno. Dieser befindet sich auf der argentinischen Seite, doch das Bergmassiv müsste dazugehören. Ganz sicher sind wir uns da nicht. Im reiseführer nennen sie das Massiv: das nördliche Eisfeld.

Wieder auf Höhe Rio Baker angekommen, fuhren wir erst durch Wälder, dann durch leicht sumpfiges Gebiet. Immer den Rio Baker neben uns und von den Bergen wurde der Rio Baker immer wieder mit Wasser aus kleinen Flüsssen gespeist. Später wurde alles um uns herum Sumpf. Es war nichts mehr vom Fluss zu sehen und dann waren wir in Tortel. Wir hatten es uns ganz anders vorgestellt.

Die ganze Zeit leuchtete das San Rafael Gebiet neben uns. Den San Rafael Gletscher konnten wir nicht entdecken, doch er muss hier in diesen Bergen versteckt sein.

Es ist jetzt 15:33 Uhr und Zeit für den Rückweg. Wenn es keine  Schwierigkeiten gibt, sollten wir gegen 19:00 Uhr in Cochrane sein. Bis auf ein paar störrische Kühe gab es keine großen Behinderungen und so kamen wir pünktlich in Cochrane an. Unterwegs haben wir unser reichhaltiges Abendessen verspeist; Würstchen mit trockenem Weißbrot.

Die Unterkunftssuche stellte sich dann doch etwas schwieriger dar. Wir fanden die angegebene Adresse nicht. So suchten wir uns ein anderes Quartier und fanden eine preiswerte Cabana am Ortseingang von Cochrane. Damit müssen wir morgen früh nicht mehr durch die Stadt, sondern können nach dem Tanken direkt los in Richtung Puerto Tranquilo. Dort wollen wir morgen unser Lager aufschlagen.

Für alle die sich die Bilder sehr genau ansehen, wir konnten die Strecke auf dem Hin- und Rückweg fotografieren und haben dies auch ausgiebig getan.

P.S. Hallo Jana diesen Blumen sind für Dich. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute aus Chile.

17. Januar 2010, Cochrane - Puerto Tranquilo; Sonntag

Gestern war es wieder mal Mitternacht bevor wir ins Bett gekommen sind. Trotzdem klingelte der Wecker um 07:00 Uhr und eine Viertel Stunde später sind wir dann auch aufgestanden. Meine Aufgabe am Morgen ist das Bedienen der Gasgeräte. Jetzt muss ich immer als Erster aufstehen. Da Susanne gefroren hat, habe ich auch den Ofen angemacht. Da macht sich das jahrelange kokeln doch wieder bezahlt. Wir möchten uns in Puerto Tranquilo heute noch die Marmorkapellen ansehen, damit wir dann morgen endlich mal etwas Zeit haben und abends entspannen können. Die ersten Kilometer bis Puerto Bertrand waren wir schon mit einer Menge FotoStopps gefahren und so kamen wir gut voran. In Puerto Bertrand wussten wir wo es einen Laden gibt und wir wollten uns dort dann mit Brot eindecken, da wir zum Frühstück die letzten 2 Stullen gegessen hatten. Am Sonntag gibt es hier in Chile keinen Laden der Brot führt, jedenfalls zwischen Cochrane und Puerto Tranquilo. Da wir auf den Hinfahrt die Strecke zwischen beiden Orten nur noch stur abgefahren sind, wurden hier wieder viele Pausen eingelegt. Erster Stopp am Aussichtspunkt wo der Lago Bertrand in den Lago General Carerra fliesst. Danach folgten weitere Halts an den verschiedenen Stellen am Lago General Carrera. Auf dem Weg hat man einen schönen Blick auf den 3078m hohen Nyades und auf den 3910 m hohen San Valentin. Auf dem Bild ist die Spitze des San Valentin zu sehen.

Je länger wir unterwegs waren, um so mehr Wolken zogen am Himmel herauf. Die Schäfchenwolken wichen erst weißen Wolkenwänden und später dunklen Regenwolke. Doch Regen kam keiner.

Dadurch kamen wir in Puerto Tranquilo gegen 12:30 Uhr an. Hier war es sehr windig.

Unser Plan: als erstes nach dem Ausflug zu den Marmorkapellen schauen und dann können wir überlegen was wir weiter machen. Der Ort ist sehr übersichtlich und so haben wir das Büro wo wir die Ausflüge buchen können schnell gefunden, ein gelbes Wohnmobil. Unser Ausflug geht dann um 15:00 Uhr los. Bis dahin haben wir ja noch etwas Zeit und so gönnten wir uns ein Mittagessen, ein Teigtasche mit Hühnchenfleisch, Olive und Ei gefüllt. Danach wanderten wir durch das Örtchen auf der Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Die meisten waren schon ausgebucht und die Cabana die wir noch haben konnten war uns zu teuer. Mittlerweile war es kurz nach 14:30 Uhr und so statteten wir uns für die Bootsfahrt zu den Marmorkapellen aus und bewegen uns dann zum Bootsanleger. Der See war mittlerweile ziemlich rauh geworden, doch das stört uns beide nicht. Fotos können wir vom Wellengang keine liefern, da die Angst vor dem Verlust der Kamera doch überwiegte. Mit Ostfriesennerz und Rettungsweste ausgestattet, konnte es losgehen.

Der Hinweg war lustig und noch nicht allzu nass. Das sollte sich auf dem Rückweg ändern. Das Meer hat im Felsen ganz unterschiedlich große Löcher gespült. Die Felsen sind in grau und weiß Tönen mit Spuren von grün und sehen wie Marmor aus.

Auf dem Rückweg hatte der Wind noch mehr zugenommen und so wurden wir wie in einer Achterbahn auf und ab bewegt. Das Wasser spritzte jetzt immer öfter hoch, doch da wir auf der windabgewandten Seite fuhren, traf das Wasser vor allem die Chilenin neben uns. Um 17.00 Uhr war der Spaß dann vorbei und wir machten uns wieder auf die Suche nach einer Unterkunft. Wir hatten Cabanas am Strand gesehen und sind jetzt dort hin, um zu sehen, ob wir uns die leisten können. Hier klappte es nun mit der Übernachtung und so waren wir um 18:00 Uhr komplett im Cabana eingezogen, ein neuer Rekord. Da es gerade so gut lief, haben wir uns dann gleich noch Abendessen besorgt und den Weg für morgen erkundet. Es ist jetzt 20:30 Uhr und ich bin mit dieser Seite fertig. Super dann wird es heute nicht so spät mit dem Schlafengehen.

18. Januar 2010, Puerto Tranquilo - Coihaique; Montag

Die Nacht war ziemlich stürmisch. Susanne schlief in einem separaten Schlafraum, ich direkt in der Wohn-Küchenkombination. Es war so stürmisch das es die Tür zwischen unseren Räumen in der Nacht aufdrückte. So kamen wir morgens dann nicht ganz so schnell in die Gänge waren trotzdem um 08:00 Uhr abfahrbereit. Unsere Vermieterin war auch pünktlich und so ging es dann los zum "Glaciar Exploradores". Der  Gletscher befindet sich im San Valentin Massiv.

Der erste Aussichtspunkt ist auf den hiesigen Friedhof. Danach sahen wir einen Regenbogen und konnten uns davon überzeugen, das Regenbögen in Chile anfangen und enden. Die Fahrt dorthin geht über etwas schlechtere Schotterpiste. Wir kamen gut voran, doch das Wetter wurde immer schlechter. Wir kamen an einem ersten Gletscher vorbei und an unzähligen Wasserfällen.

8 km vor dem Ausgangspunkt der Wanderung gibt es ein Hostal das von 2 Deutschen geführt wird. Dort kehrten wir erst mal ein. Ich hatte noch keinen Kaffee und war deshalb noch nicht gewohnt reaktionsschnell. Sie erzählte uns ein wenig über das Leben dort oben und zeigte uns ein Panoramabild vom San Valentin Massiv mit Gletscher. Damit wir es mal in ganzer Schönheit bewundern konnten. Heute würden wir die meisten Gipfel nicht sehen können.

Die Wanderung zum Aussichtspunkt entpuppte sich als ziemlich steil. Es ging erst durch den kalten Regenwald und dann noch ein Stück über die Endmoräne. Man konnte mich wieder atmen hören und Susanne machte zur Feier, das ich auch angekommen bin, gleich mal ein Foto.

 

Rechts in den Wolken sollte man den San Valentin sehen. Das Massiv ist leicht zu erahnen, doch mehr wollte uns der Berg nicht preisgeben. Nach einer halben Stunde warten, ob denn die Wolken doch noch ein Einsehen hätten, gingen wir wieder zum Auto, denn wir brauchen noch  5 Stunden reine Fahrzeit bis Coihaique (falls sich einer wundert, warum ich den Ort immer mal anders schreibe, er wird in verschiedenen Karten und Materialien auch immer anders geschrieben). Am Auto trafen wir dann ein Ehepaar aus Lübeck die jetzt schon den zweiten Winter in Südamerika verbrachten. Man sieht den Leuten an, wenn sie aus Deutschland kommen, und dann ein Satz in der richtigen Lautstärke zieht immer ein kurzes Hallo nach sich.

Der Rückweg ging in Richtung Sonnenschein und wir waren guter Dinge noch in paar FotoStopps einlegen zu können. Endlich konnten wir auch den Lago Leones in seiner vollen Schönheit bewundern.

Unten am See General Carrera blickten wir direkt in die nächste Regenfront. Vor uns die Schlechtwetter Front und hinter uns das schöne Wetter. Wir wollten lieber wieder in Richtung Cochrane, doch das geht ja nicht. 

Das hielt sich dann den ganzen Rückweg, Sonne, Regen, Sonne und dann wieder Regen. Susanne bemerkte das immer wenn sie aussteigt und ein Foto machen will, die Sonne weg geht. Gut das kann mir nicht passieren, ich steige nicht so oft aus. Mein Bruder wird sicher wissen wovon ich spreche, für alle anderen mein Motto: Ich kann das auch aus dem Fenster sehen und zum Fotografieren benötigt man keine 2 Personen. Kaum waren wir wieder auf der Asphaltstrasse wurde das Wetter wieder schön und wir konnten die Umgebung von Coihaique im Abendlicht genießen.

Kurz nach 19:00 Uhr waren wir an der Autovermietung und Alberto war so freundlich uns zu unserem Quartier zu fahren. Kurz alle Sachen abwerfen und dann in die Stadt ein Restaurant mit Wi Fi suchen. Von dort konnten wir die letzten 3 Tage ins Netz stellen und unsere Mails checken. Für morgen haben wir uns auch gleich wieder eingecheckt. Es ist jetzt Mitternacht und ich werde jetzt schlafen gehen.    

19. Januar 2010, Coihaique - Punta Arenas; Dienstag

Heute konnten wir endlich mal ausschlafen. Ich muss noch meine 2 Taschen wieder in eine umwandeln, da Sky nur 1 Gepäckstück a 20 kg erlaubt. Mal sehen wie die Flüge mit Sky so sind. Wir haben uns rechts und links einen Fensterplatz gesichert, damit wir auch da keine Fotomöglichkeit verpassen. Nachdem jetzt die Taschen gepackt sind, gönnen wir uns ein ausgiebiges Frühstück: 1 Joghurt, 1 Brötchen mit Pastete und ein Krapfen. Dann reicht es ja fast schon für heute.  Erst kam unser Fahrer vom Transfer um uns mitzuteilen, das wir erst um 12:00 Uhr abgeholt werden, dann standen wir um 12:00 Uhr vor der Tür und es kam der Transfer. Jetzt durften wir einen echten Chilenin beim Fahren bewundern. Die 45 km bis Balmaceda schaffte er in einer Rekordzeit, also als Rennfahrer hätte er echt Karriere machen können. Ich glaube ja das die Verkehrzeichen für Chilenen nur Orientierungen sind, wie Touristen sich hier durch die Gegend bewegen. Pünktlich konnten wir einchecken und der Flieger ging dann auch ohne Verspätung los. Nach dem reichhaltigen Frühstück bekamen wir jetzt auch noch einen warmen Snack serviert. Luxus pur. Der Start und die Landung waren etwas unruhig, doch ansonsten verlief alles wie gewohnt. Die Landschaft die wir überflogen sah nun nicht nach hohen Bergen oder sonst irgendwie interessant aus.

In Punta Arenas angekommen fanden wir auf dem Flughafen schon die Werbung von einem Hostal, das uns im Internet aufgefallen war. Also haben wir gleich dort ein Zimmer gebucht. Es gibt Internet, wir haben ein eigenes Bad und es soll am Morgen dann ein kontinentales Frühstück geben. Wir sind gespannt. Da es unseren Ansprüchen genügt, haben wir auch gleich für die letzten 2 Nächte vom 30.01. bis 01.02. hier reserviert.

Kaum im Hostal angekommen, wurden wir gleich zur Tour zu den Pinguinen angesprochen. Da es schönes Wetter ist, sind wir da auch gleich mit. Wir saßen vorne neben dem Fahrer und konnten uns schon ein wenig die Gegend anschauen.  Auch er vor nicht gerade vorschriftsmäßig, doch gegen unseren Transfer Fahrer war er immer noch ein vorbildlicher Verkehrsteilnehmer.

Nach etwa 45 Minuten Fahrt kamen wir bei der Pinguin Kolonie an. Es ist ein ca. 1 km langer Rundweg auf dem man dann die Pinguine betrachten kann und die Pinguine auch ihren Spaß am Beobachten der Touristen haben.

Die meisten Pinguine waren noch am Strand. Einer hatte sich versteckt, dem war es wohl auch zu windig.

Hier sieht man den Federwechsel bei Jungtieren Erst ein Puschelknäuel und dann die ersten Federn sind grau und weiß.

Wenn der Wind nicht gewesen wäre, hätte man das Wetter als perfekt ansehen können.

Zurück im Hostal war es mittlerweile schon 20:30 Uhr. Jetzt schnell noch eine Kleinigkeit zum Abendessen besorgen, Wasser für morgen kaufen und dann kann es ins Bett gehen. Frühstück gibt es um 07:00 Uhr. also wird es mal wieder eine nicht allzu lange Nacht.

20. Januar 2010, Punta Arenas - El Calafate; Mittwoch

Als der Wecker um 06:30 Uhr klingelte reagierte dieses Mal keiner. Nach einer halben Stunden sind wir dann endlich aufgestanden. Zum Frühstück waren wir die aller ersten und wurden ganz verwundert angesehen.

Wir haben ein Hostal mit Internet gefunden und so könnt ihr auch in den nächsten Tagen gleich sehen wie es uns ergangen ist.

Wir sind dann um 10:30 Uhr aus Puntas Arenas losgefahren. Die freundliche Dame von der Mietwagenstation sagte uns das der Weg nach El Calafate an einem Tag zu schaffen ist. Also sind wir erst mal nach Puerto Natales.

Bis dahin war der Weg nicht besonders spannend, doch wir konnten uns die Zeit noch gut vertreiben. Hier auf diesem Abschnitt konnten wir nun endlich unsere ersten Nandu fotografieren. Wir sollten die Strecke in 3 Stunden schaffen können und wir haben sie auch in 3 Stunden geschafft. In Puerto Natales haben wir dann aber eine halbe Stunde nach der Tankstelle gesucht. Der Ort ist viel größer als wir das gedacht hatten. Nun konnte es mit vollem Tank nach Cerro Castillo gehen und dort wollten wir dann über die Grenze fahren.

Die Straße war bis zur chilenischen Grenze asphaltiert. Direkt wo die Strasse in eine Schotterpiste überging, war ein Eisengatter das mit einer Kette gesichert war. Da uns diese Grenze total überraschte und wir nicht wussten was hier so abgeht, haben wir uns nicht getraut dort ein Foto zu machen. an der Seite gingen alle Leute rein und so sind wir da hinterher. Erst war die Ausreise aus Chile und dann wurden wir ausklariert. Dann wurde das Gatter geöffnet und unsere Fahrt konnte weitergehen. Zwischen der chilenischen und der argentinischen Grenze mussten wir ca. 5 km durchs Niemandsland fahren. Mitten zwischen beiden Grenzen begegneten uns 3 Gauchos mit einer Schafherde.

 

Dann kamen wir an der argentinischen Grenze an. Vor uns war ein Bus mit Japanern dort angekommen und so blieb für uns kein Platz, um dort ordentlich zu dokumentieren wie es aussieht.

Das ist das Grenzgebäude der Argentinier. Erst wurden wieder erst unsere Pässe kontrolliert und dann unsere Autopapiere beim Zoll.  Der Gute war so fasziniert von Susannes blauen Augen, das er sie dort behalten wollte. Da wir mittlerweile die Einzigen Einreisenden waren, haben sich dann alle 5 Herren die sich im Gebäude versammelt und sich gegenseitig aufgezogen. Wir bekamen dann unsere Papiere wieder und hätten alles nach Argentinien schmuggeln können, was uns so eingefallen wäre.

Danach sollten es wieder 3 Stunden Autofahrt sein bis El Calafate und da das TomTom ja Argentinien kennt, haben wir es in Betrieb genommen. Das Gerät zeigte an das wir gegen 19:30 Uhr in El Calafate ankommen würden.

Die Strasse zog sich endlos hin und der wind wurde immer stärker. Die Landschaft war alles andere als interessant und so waren wir froh, als wir dann kurz vor 20:00 Uhr in El Calafate ankamen. Nach kurzer Suche haben wir hier ein schönes Zimmer gefunden und da das Hostal morgen ausgebucht ist, fahren wir morgen nach El Chaltén zum Fitz Roy. Ab Freitag sind wir dann wieder hier in El Calafate und werden zum ersten Mal mehrere Tage hintereinander im selben Zimmer schlafen. Das hatten wir das letzte Mal in der Wüste.

Hier noch ein Bild von unserem Auto, ein Suzuki.

21. Januar 2010, El Calafate - El Chaltén; Donnerstag

Wir haben es dann geschafft, kurz von 09:00 Uhr endlich in El Calafate aufzubrechen. 3 Stunden sollte die Fahrt bis El Chaltén dauern. Der Weg war erst mal wieder so spannend wie gestern. Das Highlight waren 2 Vicunas am Straßenrand. Nachdem wir dann etwas über die Hälfte des Weges geschafft hatten, kam der erste Foto Punkt. Den haben wir dann auch gleich genutzt, da uns mittlerweile im Auto so langsam die Füße einschliefen. Es war sonnig und wie deutlich zu sehen etwas dunstig.

Es gab ab hier ein Verkehrsschild, das uns vor dem Wind warnte. Es war seit gestern permanent windig und wir konnten uns nicht erklären, warum das Schild erst hier steht.

Beim zweiten Stoppp fiel uns auf, das hinten links der Reifen ein wenig platt aussah. Hier in der Gegend gibt es keine Tankstelle und so mussten wir wohl oder übel bis El Chaltén. Es waren ja nur noch 100 km.

Wir kamen jetzt zum Viedma See. Am Ufer des Sees entlang war die Strasse nach El Chaltén gebaut. Am Ende des Sees kann man dann den Viedma Gletscher sehen. Wie wir dann in unserer Lodge erfuhren, kann man auf diesem Gletscher auch Wanderungen machen und dort ins Blaueis gehen. Der Ausflug dauert etwa 14 Stunden, somit konnten wir vergessen das wir ihn machen können.

Bei diesem Stopp sprach uns ein Amerinkaner an, ob wir ihn mitnehmen könnten. Sie hatten kein Benzin mehr. Da es noch 20 km bis zum Ort waren, haben wir unser Gepäck zusammengepackt und ihn mitgenommen. Auch ihm fiel gleich auf das unser Reifen nicht so wirklich voll aussieht. Mit nur einem weiteren Stopp und  jetzt Windböen bei denen das Auto zu wackeln anfing, ging es nach El Chaltén. Jetzt machte das Verkehrschild dann auch Sinn. Auf einer Brücke kam der Wind wie in einem Windkanal. In Deutschland hätte dieser Wind zu Orkan Warnungen geführt. Im Ort angekommen fanden wir auch gleich eine Tankstelle, doch nichts wo wir Luft aufpumpen konnten. Der Amerikaner war froh uns nun auch ein wenig helfen zu können und da er gut spanisch sprach, fragte er danach. Die Antwort:" Hinter der Tankstelle." Dort war aber weit und breit nichts zu sehen. Auf der anderen Straßenseite war eine Gomeria. Das ist eine kleine Werkstatt in der Reifen repariert werden. Hier in Argentinien gibt es anscheinend nur dort eine Luftpumpe und jemanden der das Ding bedienen kann. Die Argentinier werden ansonsten ausgestattet sein und somit sind wieder nur die Touristen im Hintertreffen. Wir dort hin und mit zeigen auf dem Reifen, konnten wir ihm unser Problem begreiflich machen. Nun wissen wir auch das unseren Bremsscheibe zumindest hinten links noch gut ist. Das rad wurde abmontiert unheimlich aufgepumpt und dann in einem Wasserbad behandelt. Nach 5 Minuten stecke ein Schraubenzieher in unserem Rad. Das sah interessant aus, doch wir wollten uns nicht zu sehr als Touristen outen und haben dann doch nicht alles fotografiert.

Die Räder sind Schlauchlos und es wird von innen mit einem Flicken repariert. Drehmomentenschlüssel oder ähnliches Werkzeug sind hier unbekannt. Der Wagen wird an der Achse mit dem Wagenheber angehoben und wenn das Rad wieder drauf kommt, dann wird einfach eine Schraube nach der anderen angezogen so nach Gefühl. Nach einer Stunde war auch das erledigt und nun konnte es endlich losgehen. Bei der Tourist Informationen haben wir uns über die Bedingungen erkundigt und dann pünktlich um 13:30 Uhr konnte es losgehen zum Lago Torre. Dies ist eine 6 Stunden Wanderung. Von dort kann man einen Berg aus dem Cerro Torre sehen. Gleich daneben sind die zwei Gletschern aus dem Massiv zu sehen, so das Wetter mitspielt. Der Wind hier im Ort hatte gefühlte Sturmstärke und so verwunderte uns das die Rangerin sagte das der Wind heute moderate wäre.

Der Weg ging über zwei Kämme und mit seinem ständigen auf und ab war er gut zu wandern. Immer wieder kam der Berg und dann auch die Gletscher zwischen den Bäumen zum Vorschein. Es ging immer entlang der Flusses. Auf dem zweiten Foto ist der Torre zu sehen. Seine Bergspitze ist das ganze Jahr mit Eis bedeckt.

Auf der rechten Seite sahen wir immer die Spitzen  des Cerro Torre zusehen, leider nicht alle. Der Berg hat 3 Spitzen. Wenn wir uns umdrehten konnten wir das rechte Bergmassiv sehen.

Hier kann man den großen Torre Gletscher sehen, gleich daneben ist dann noch ein Gletscher doch dieser war bei uns komplett mit Wolken bedeckt. Da das ganze auch noch im Gegenlicht war, sieht man auf den Bildern meistens nur eine weiße Wand. Als wir 2 Stunden unserer Wanderung hinter uns hatten, kam uns eine Rangerin entgegen, die uns mitteilte, das wir zwar noch bis zum Camp aber nicht mehr zum Aussichtspunkt des Gletscher gehen können. Der Wind hätte so aufgefrischt, das es zu gefährlich ist. Wenn wir trotzdem zum Aussichtpunkt  wandern wollen, geschieht dies nur auf eigene Gefahr. Bis zum Camp wollten wir auf alle Fälle noch gehen. Das letzte Stück bis zum Camp blies uns der Wind Wasser und Sand ins Gesicht. Das war kein wirkliches Vergnügen mehr. Bilder konnten man kaum noch machen, da einem der Wind immer die Kamera bewegte und auch diese mit in einer Wolke aus Sand und Wasser bedeckt wurde. Trotzdem sind uns noch ein paar Schnapschüsse gelungen.

Unser Versuch vielleicht doch zum Aussichtspunkt zu kommen, endete nach 200 m. Der Wind blies hier so kräftig, das man Menschen mit einem Gewicht unter 40 kg wahrscheinlich hätte als Drachen davon schweben sehen. Das Auftreffen von Wasser und Sand auf dem Körper, war wie Nadelstiche. Also zurück und dann in unsere Unterkunft, dann sind wir mal zeitig im Bett.

Wenn ihr genau hinseht könnt ihr unten auf dem linken Foto einen farbigen Rand um die Wolke sehen. In Natura waren dort 3 Farben zu sehen, hier auf dem Foto ist nur noch das Rot sichtbar.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch ein paar Impressionen eingefangen und endlich konnten wir El Chaltén wieder am Fuße erblicken.

 

Unser Quartier war schnell gefunden, die Lodge ist nagelneu und es ist gemütlich eingerichtet. Es ist schon wieder Mitternacht und es wird Zeit das ich schlafen gehe. Morgen haben wir eine 8 Stunden Wanderung vor uns und dann müssen wir noch die 3 Stunden zurück nach El Calafate. Dort haben wir schon ein Quartier  und sind somit dieser Sorge wenigstens enthoben.

22. Januar 2010, El Chaltén - El Calafate; Freitag

Heute morgen klingelte der Wecker völlig umsonst. Der Wind hatte nicht nachgelassen und es mischte sich das typische Geräusch von Regen dazwischen. Da brauchen wir gar nicht erst an die Wanderung zu denken. Also konnten wir uns noch mal umdrehen. Wir haben uns dann doch endlich aufgerafft un d sind gegen 09:30 Uhr zum Frühstück gegangen. An der Rezeption sagte man uns das es noch aufklaren wird und so wollen wir versuchen, wenigstens bis zum ersten Aussichtspunkt zu kommen. Taschen packen und los zum Wanderweg. Um 10:30 Uhr startete unsere Wanderung. Erst mal ging es eine halbe Stunde nur Bergauf. Danach dann endlich das etwas entspanntere auf und ab wie wir es am Vortag hatten. Die ganze Zeit war ein ganz leichter Nieselregen und etwas Wind. Kein Vergleich zum Vortag.

Der Fitz Roy war die ganze Zeit in dichten Wolken versteckt. Doch wenigstensn die Gletscher waren gut zu erkennen.

Der Weg war alles andere als richtig gut, doch wir schlängelten uns da so durch.

Je näher wir dem Aussichtspunkt kamen, um so höher zogen die Wolken. Jetzt konnte man schon  2 Zacken vom Fitz Roy über den Gletschern erkennen.

 

Bis hierher hatten wir jetzt eine 4 Stunden Wanderung hinter uns und es wurde Zeit wieder an den Rückweg zu denken. Sonst müssen wir im dunkeln nach El Calafate fahren.

Den Rückweg haben wir dann an dem Capri See vorbei gewählt. 

Die Erdanziehung hatte meine Augenlider erwischt, da war nichts mehr zu machen.  Wir haben den Tag mit dem Motto der Tag der Blume versehen.

Als wir endlich unten waren, hatten wir die 7 Stunden Marke erreicht. Da es Zeit war und der Magen auch schon ein wenig hohl klang, sind wir gleich noch Essen gegangen. Es gab mein  erstes argentinisches Steak, lecker. Auch Susanne war mit ihrem "Flunder" Steak sehr zufrieden. Ihr Steak sah aus, als hätten sie es mit der Straßenwalze platt gedrückt.  Danach dann ab nach El Calafate. Der Weg war wieder so spannend wie am Tag zuvor, nur das Wetter war schlechter. Also haben wir zum Zeitvertreib mal Straßenschilder fotografiert. Bild zwei ist aufgenommen bei einer Geschwindkeit von 100 km/h. Für die anderen hat Susanne dann tatsächlich mal Gas weggenommen. Kurz nach 21:00 Uhr waren wir wieder im Hostal angekommen. Nun noch schnell das Programm für den nächsten Tag organisieren und dann ab ins Bett. Unsere Bootstour für den nächsten Tag konnten wir nicht mehr buchen, doch das Büro öffnete um 07:00 Uhr morgens und dann wollten wir dort hin ind der Hoffnung das es noch Restplätze gibt.