1. Tag; Fr 6.05. Cottbus - Madeira

0 km

    
Wieder mal ist Urlaub - und wieder mal klingelt der Wecker um 4:00 Uhr morgens. Aber komischerweise fällt das Aufstehen viel leichter, wenn es in Urlaub geht. Gleiches gilt für die Autobahn nach Berlin, die sich heute viel viel angenehmer fuhr. Na ok, es ist Samstag und fast keiner ist unterwegs.

Entsprechend gut kamen wir durch, erreichten ohne Probleme unseren vorgebuchten Parkplatz in der Nähe von Tegel und wurden per Shuttle zum Flughafen gebracht. Bereits kurz vor Sieben da, aber der Flieger geht erst um 8:45 Uhr. Also wie fast immer beim Urlaub - erst mal einen Morgenkaffee beim Bäcker Kamps. Die Zeit bis zum pünktlichen Start verging dann noch mit bissl gucken, Koffer abgeben und natürlich der Security. Die waren aber allesamt mit Schimpfen über eine Kollegin beschäftigt und hatten damit kaum noch ein Auge für uns. Egal, wir haben eh nix verbotenes mit.
   

   
Ganz pünktlich rollten wir zur Startbahn und hoben gen Frankfurt ab - die ganze Zeit begleitet von Nebel. Im Landeanflug auf Frankfurt sah das dann schon etwas besser aus, partiell blauer Himmel und Sonne, die bis zum Boden durch kam.
   
   
Knapp eine Stunde hatten wir Zeit, bis uns der A321 der Lufthansa gen Madeira brachte. Als mehr oder weniger leckeres Essen gab es die "Auswahl" zwischen Pasta Pomodoro oder Ravioli mit Tomate :-). War ok, man konnte es essen. Allerdings hatten wir später einen medizinischen Notfall an Bord, bei dem nach einer - glücklicherweise anwesenden - Ärztin gefragt wurde. Wird doch wohl nicht ... Ist aber alles gut ausgegangen, wir sind planmäßig bis Funchal und es wartete auch kein Krankenwagen auf den Flieger.
   
   
Bei blauem Himmel und Sonnenschein setzten wir zur Landung in Funchal an, leider von Ostern ohne die schöne Kurve vor den Bergen, die eine Landung hier so spannend macht.
   

   

Per Aerobus kamen wir für 5€ pro Neese in etwa 30 Minuten zu unserer Ferienwohnung - kleine Stadtrundfahrt inclusive. Hier wartete keine Vermieterin, sondern ein im unverschlossenen Briefkasten hinterlegter Schlüssel auf uns. Ruck zuck war die kleine Wohnung bezogen und wir auf dem Weg in die City.

Schon nach wenigen Metern kam die erste blühende Oase, die der Blumeninsel absolut gerecht wurde.
   

 
   
Am Hafen besuchten wir kurz das Fürstentum Pontinha, eine Mikronation mit einer Fläche von nicht mal 200m2. Das Gebiet des Fürstentums ist ein Teil der Hafenmole - der Besuch ist ganz neckisch, aber die Räume schon eine ziemliche Rumpelbuse. Die Aussicht ist aber toll.
   
 
 
   
Nach dieser exterritorialen Aktivität brauchten wir dringend eine Pause - im Stadtpark. Denn hier waren wir schon bei unserem Urlaub vor 10 Jahren und haben ein Bier und ein kleines Gläschen Madeira Wein getrunken. Der Park war noch da, der Imbiss war noch da - und Bier und Madeira Wein hatten sie auch noch. Also dann Prost, auf einen schönen Urlaub.
   
 
 

   
Irgendwie war die Zeit inzwischen fortgeschritten und unsere Mägen signalisierten deutlich - Hunger!

Recht zielsicher führten uns unsere Füßchen in die Altstadt, wo es bestimmt an dem einen oder anderen mangelt - aber nicht an Gaststätten. Nach kurzer Suche fanden wir tatsächlich ein kleines Lokal, in dem wir im ersten Urlaub hier gut gegessen hatten. Was damals ging, sollte auch heute wieder möglich sein, also rein in die grüne Oase. Der Hof ist wie ein Garten gestaltet, nur das Mobiliar ist schon etwas in die Jahre gekommen. Wir waren uns nicht ganz sicher, ob wir die Stuhlbezüge nciht ebventuell schon kannten. :-)

Aber egal, das Essen war sehr lecker und die Bedienung schnell und freundlich. Und dass zwischendrin eine Wolke mal ein kleine wenig inkontinent war, dafür können ja die Kellner nix.
  

 
 
   
Gut gesättigt machten wir uns wieder auf den Weg zur Wohnung, denn irgendwie wollten die Äugliche auf einmal nur noch zufallen. Ein wenig half ein Park, in dem wir noch mal diverse Blumen bestaunen konnten und auch Frau Sissi einen kleinen Besuch abstatteten.
   
 
 
   
Nach dieser kaiserlichen Audienz haben wir uns ZZ (ziemlich zügig) zur Wohnung bewegt, denn die Biere und der Wein wollten weiter im natürlichen Kreislauf.

So, jetzt habe ich Euch bei offenem Fenster, angenehm milden Temperaturen und einem Blick aufs Meer vom heutigen Tag erzählt - nun werde ich mich zur Ruhe begeben und mich auf den morgigen tag freuen, denn da übernehmen wir früh unser Mopped für die nächsten 6 Tage.
   

2. Tag; Sa 7.05. Funchal - Madeira

110 km

  

Kurz nach Sieben begannen wir den Tag, zum Glück hat uns der Jetlag halbwegs in Ruhe gelassen. Ach ja, hier ist ja nur eine Stunde Zeitverschiebung. Ganz gemütlich konnten wir frühstücken, unsere Sieben Sachen packen und uns kurz vor Neun auf der Straße plazieren, wo uns kurz darauf das Shuttle zum Mopped-Vermieter abholte. Die vorbereiteten Papiere unterschrieben, Kreditkarte ganz kurz in die Glühphase versetzt - und schon konnten wir von unserem Bike Besitz ergreifen.

 

 

Erst mal weg vom Vermieter und etwas ins Hinterland hieß die erste Devise. Schon nach kurzer Strecke merkte ich, dass die BMW 800R deutlich agiler ist als meine Fazer, Ramona empfand das als etwas kippelig. Aber egal, die ersten Kilometer waren schnell abgespult und haben schon gleich mal Spaß gemacht. In Camacha war ein kleiner Markt, eine willkommener Anlass, eine kleine Pause einzulegen. Interessant anzuschauende Kirchen, schöne bunte Blumen und ein lecker Espresso sorgten dafür, dass es eine schöne Pause wurde.

 

 
 
 
 

 

Hier entschlossen wir uns, heute gleich mal den Ostzipfel der Insel zu besuchen, also auf nach Canical. Durch traumhafte Landschaft fuhren wir auf guten, manchmal etwas ruppigen Straßen wieder runter Richtung Küste. Dabei habe ich gleich wieder gemerkt, dass die einheimischen Autofahrer gern für Bike's Platz machen. Und da ist es auch egal, dass selbiges kurz vor einer Kurve passiert, Biker darf überholen.

 

 

Einen kurzen Stopp legten wir auch noch am Flughafen ein, die Landebahn auf Stelzen ist einfach ein zu schöner Anblick.

 

 

Am östlichen Zipfel angekommen, haben wir natürlich zwei "Wanderungen" unternommen. Einmal etwa 500 Meter, einmal sogar derer 800. Aber in Motorrad-Klamotten ist das schon eine nennenswerte Leistung. Apropos Motorrad-Klamotten, die Einheimischen fahren meist in kurzen Hosen, leichtem Jäckchen, ohne Handschuhe - aber immerhin Helm. Aber egal, wir bleiben typisch deutsch - also ab in die komplette Montur.

 

 

 

Was natürlich auch in diesem Urlaub nicht fehlen darf, ist das Geocaching. Schon beim ersten Versuch hier wurden wir von einem Pärchen angesprochen, ob wir einen Cache suchen. Sie kannten das von ihrer Tochter. Leider waren wir in diesem Fall nicht erfolgreich, der Bursche war weg. Aber in dem auf dem Foto verewigten Fall war Ramona erfolgreich und konnte den Cache gut finden.

 

  

Übrigens darf ich vorstellen - unser Ross für die nächsten 6 Tage. Mir passt sie gut und Ramona hat hinten Platz ohne Ende. Das merkt man immer, wenn eine Beschleunigungsphase mal schnell in bremsen umschlägt - Ratz Batz habe ich sie im Rücken kleben. :-)

  

 

 

Die nächsten Kilometer spulten wir an der Nordküste in Richtung Santana ab, immer wieder mit tollen ausblicken. Da wir aber heute Nachmittag noch ein Date in Funchal hatten, mussten wir bald in Richtung Berge abbiegen. Über Ribeiro Frio und durch den Lorbeerwald düsten wir auf meist tollen Straßen, frei von jeglichen sinnlosen Geraden, rüber nach Funchal.

 

 

 

Kurz nach 14.00 Uhr waren wir wieder an der Wohnung, wo wir feststellen konnten - jepp. wir sind im Urlaub. Früh gab's ein Brötchen zum Frühstück und ein halbes Stück Kuchen, jetzt gab es für jeden noch ein halbes Brötchen. Wir sind ja schließlich nicht zum Schlemmen hier. :-)

 

Nach frisch machen und umkleiden machten wir uns schon gegen 15:00 Uhr auf in die Stadt, denn dort sollte heute die Blumen-Parade im Rahmen des Blumenfestes stattfinden. Na und wenn's Blumen zu gucken gibt, muss Ramona natürlich hin. Etwa 15:30 hatten wir ein gutes Plätzchen an der Strecke ergattert, ab etwa 16:45 kam der blumige Zug dann in unseren Berich und unterhielt uns auf das feinste bis 18:30. Selbst mir hat es viel Spaß gemacht, den blumigen Mädels zu zu schauen. Nachfolgend ein paar "wenige" Fotos, die Auswahl fiel einfach nur schwer.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

  

Nach dem Umzug mussten wir erst mal in den Schatten, denn die ganze Zeit standen wir mehr oder weniger in der Sonne. Das war scheinbar nicht für alle Personen unserer Reisegruppe von Vorteil, denn Ramona hat mich gerade mit einer eingeölten Tomate verglichen. Und eingeölt auch nur, weil ich mir ordentlich Creme ins Gesicht geschmiert habe.

Das Abendessen gab es heute in einem urigen Altstadt-Lokal, wo das Essen per Bild bestellt werden konnte, aber leider nicht die Getränke. Das Personal sprach und verstand vermutlich perfekt Portugiesisch - wir aber leider nicht. Aber mit Händen, Füßen, Unterstützung der Nachbarn und zeigen auf den Nachbartisch bekamen wir dann unser großes und kleines Bier. Nach diesem leckeren Mahl gab es in der Ferienwohnung dann noch einen kleinen Madeira-Wein - und nun geht's ab in die Falle.

 

3. Tag; So 8.05. Madeira

160 km

   

Der heutige Morgen begrüßte uns ziemlich wolkenverhangen und sogar ein klein wenig regnerisch. Trotzdem haben wir kurz nach Neun unser Pferd gesattelt und sind gen Westen geritten. Da sich der Nieselregel von seiner penetranten Seite gezeigt hat, haben wir uns kurzerhand auf die Autobahn - die von reichlich regengeschützten Tunneln gespickt ist - verkrümelt. In Ribeira Brava zeigten wir den Regenwolken die Hacken und verschwanden kurzerhand nach Norden. Dabei nutzten wir auch hier den Tunnel, denn über die Berge machte bei den tief hängenden Wolken keinen Sinn. Die Entscheidung war goldrichtig, denn kaum hatten wir den Tunnel verlassen, strahlte die Sonne von einem nur leicht bewölkten Himmel. Geht doch.

   

 

 

In Sao Vicente gab es den ersten Stop des Tages, einmal um dem Cacher-Hobby zu fröhnen und zweitens, um meine Sozia für die nun vor uns liegende Strecke aufzuwärmen.

  

 
 

 

Wenige Kilometer später kamen wir an die Stelle, wo die Tunnel-Orgie der Nordküste beginnt. Ab hier wurde die wirklich schmale, kurvige und teilweise wie an die Felsen geklebte Straße durch moderne, breite Tunnel ersetzt. Die alte Straße ist teilweise noch vorhanden, auf dem Foto hier sieht man sie direkt am Tunnelmund rechts ab gehen.

 

 

Komischerweise hingen da aber Ketten sinnlos in der Gegend herum - aber die waren nicht abgeschlossen. Und auf den Schildern stand groß zu lesen, Benutzung auf eigene Gefahr. Also Kette ab, Bike durch, Kette dran, Gaaaas.

Das mit dem Gaaaas hatte sich aber ganz schnell erledigt, denn auf der Straße lagen doch ziemlich viele Steine herum und in den alten Tunnels gab's Duschen gratis. Dort war dann der Boden auch glitschig wie ein Algenteppich. Trotzdem machte es riesigen Spaß, denn die Ausblicke waren super.

  

 
 
 

 

 
 
 
 

 

An der Mündung des Ribeira da Janela steht eine sehr ansehnliche Felsformation, der wir natürlich auch einen Besuch abstatteten. Nicht falsch verstehen, nur vom Strand aus. Das Meer war heute so aufgewühlt, da war an baden gar nicht zu denken.

  

 

Einen kurzen Sprint später erreichten wir pünktlich zur Mittagszeit Porto Moniz, den Haupt-Touri Ort der Nordküste. Wir ließen uns hier ein kleines Mittagsmahl schmecken, schauten ein wenig den Wellen beim brechen und einigen Touris beim baden zu.

  

 

 

Während wir fleißig beobachteten, wurden wir selbst auch beobachtet. Die Jacken auf der Balustrade abgelegt musste man ordentlich aufpassen, dass man nicht plötzlich einen der herumwuselnden Gesellen als blinden Passagier dabei hatte.

  

 

 

Nur durch die Hinweisschilder geleitet statteten wir auch der kleinen Seilbahn an den Pflanzgärten von Faja Quebrada Nova einen Besuch ab. Der Blick nach unten auf die etwa 500 m tiefer liegenden Felder war schon toll, aber die Seilbahn ohne jede Stütze zwischendrin schoss den Vogel ab. Da aber gerade Wartungsarbeiten an der Bahn erfolgten, mussten wir gar nicht lange überlegen, ob oder ob nicht.

  

 

Weiter ging's zum Ponta do Pargo, dem westlichsten Punkt Madeiras. Die Steilküste ist hier nur unwesentlich niedriger und ich hatte kurz überlegt, mich mal runter zu stürzen. Nee Quatsch, unter Einsatz all meines bergsteigerischen Könnens musste ich einen Cache bergen, was sonst.

Ach so, ein Leuchtturm steht hier übrigens auch herum, aber der ist weder besonders schön noch zu besichtigen. Also uninteressant.

  

 

 

Inzwischen wieder im Süden der Insel angekommen, hatte sich das mit der Sonne wieder erledigt. Wind, Wolken und auch mal ein Schäuerchen begrüßten uns hier. Daher blieben wir nicht auf der höheren Hauptstraße sondern fuhren runter an die Küste um uns dort über die alten Straßen weiter zu bringen. Dabei kamen wir auch an einem Kaffee vorbei, in dem ich schon vor zehn Jahren einen Espresso getrunken hatte. Das musste natürlich auch heute wieder sein.

  

 

 

Ein kurzer Spaziergang auf der Mole von Paúl do Mar zeigte uns noch einen wirklich schönen und hohen Wasserfall, der direkt vom Ort aus gar nicht zu sehen ist. Dabei erwischte uns über die Mole hinweg beinahe noch ein Brecher mit einer Dusche - ging aber zum Glück ein paar Meter daneben.

  

 

Kurz hinter Jardim do Mar entdeckten wir noch eine kleine Straße, die uns einmal direkt mit dem Bike an das tosende Meer brachte und außerdem noch eine kleine Überraschung bereit hielt. Ramona wollte sich hier für eigentlich mal auf die BMW setzen, aber auf Grund der im Hintergrund plätschernden Wellen hat sie dann doch drauf verzichtet. Versteh ich gar nicht. :-)

  

 

 

 

Nach einem Tunnel, der vermutlich von den ersten Tunnelbauern der Insel gehackt wurde, überraschte uns die Straße mit einem kleinen Schlagloch. Hier ist es definitiv besser, nicht rein zu fahren.

  

 

Und dann der Höhepunkt an Service hier auf der Insel, eine kostenlose Autowäsche. Doof nur, wenn man sein Auto zu Hause vergessen hat und ohne Dach unterwegs ist. Egal, die Motorradklamotten sollen ja regendicht sein. Hinterher wusste ich wieder, was mir schon mehrfach aufgefallen war - sie sind es nicht. Wenn man aber dicht an der Felswand fuhr, dann kam man hier sogar fast ohne Dusche durch, war also keine Pflichtveranstaltung.

  

 

 

Kurz vor Funchal enterten wir noch einen Viewpoint, wo man relativ gut auf den Hotelbereich schauen konnte. Hier sind in den letzten Jahren definitiv viele Betonburgen aus dem Boden geschossen. Damit beendeten wir bikertechnisch den Tag und fuhren nur noch zurück zur FeWo.

  

 

Abendessen gab es heute in einem kleinen Lokal gleich um die Ecke. Hier versuchte ich mal den Espetada, ein Fleischspiess, der über offenem Feuer gegrillt wird. Ramona bestellte sich passen dazu einen Fischspiess.

Beide Gerichte schmeckten hervorragend, also ein würdiger Abschluss für einen gelungenen Tag. Und das Gläschen Madeira-Wein gab es in der Wohnung.

 

 

4. Tag; Mo 9.05. Madeira

175 km

  

Was für ein geiler Tag. Sorry, aber anders läßt es sich nicht beschreiben. :-)

 

Ich glaube, das Foto vom Abendessen sagt alles. Aber nun zurück auf Anfang.

  

 

Obwohl das Wetter heute sehr gut aussah, besuchten wir zuerst die Markthalle. Wie eigentlich immer in den südlichen Ländern, ein blumiges und fruchtiges Erlebnis.

 

 
 

 

Hier sagte ich auch schon mal dem Kollegen hallo, der abends bei mir auf dem Teller liegen sollte. Er hat allerdings nicht geantwortet.

Falls jemand die Burschen nicht kennt, das sind schwarze Degenfische, hier vor Ort Espada genannt, die nur im Raum Madeira und noch bei Japan vorkommen. Das ist eine der absoluten Spezialitäten - ich kenne Leute, die würden extra dafür hier her fliegen. Gel Kalle. :-)

Überflüssigerweise muss ich dazu sagen, schmeckt sehr lecker.

 

 
 
 

 

Das erste Fahrziel des Tages war der Stall der Nonnen - auch "Curall das Freiras" genannt. Das ist ein Gebirgskessel, der nur über eine Straße erreichbar ist. Im 16. Jahrhundert haben sich hier die Bewohner vor einem Überfall auf die Insel in Sicherheit gebracht, wofür als Dank eine Kapelle gebaut wurde. Das für uns interessante ist einfach die Straße, die sich in vielen vielen Kurven erst beran und dann bergab schlängelt.

 

 
 

 

Auf dem Rückweg aus dem Tal besuchten wir auch kurz den "Eira do Serrado", einem 1.053 m hohen Berg mit tollen Blicken auf den Stall der Nonnen.

Das Foto mit der jacke beruht wieder auf dem Trip vor 10 Jahren, denn da war es bei dieser Tour sehr heiß und ich hatte meine Jacke zum Lüften aufgehängt. Und gute Gewohnheiten soll man schließlich beibehalten - auch wenn es heute deutlich kühler war, jedenfalls hier oben.

 

 
 

 

Auf der Fahrt nach unten kam uns eine Abzweigung in die Quere, wo irgendwas von einem Berg dran stand. Also ok, abgebogen und die wirklich gute und kurvige Straße lang gedüst. Nach einiger Zeit keimte die Erkenntnis, dass hier eine neue Straße rüber zum Pico de Arieiro mit 1.810 m gebaut wurde. Um so besser, sparen wir uns die Fahrt runter nach Funchal und wieder hoch. Und das schönste daran, tolle Landschaft, griffiger Belag und kurven, Kurven - und Kurven.

 

 

Am Pico do Arieiro spazierten wir in diverse Richtungen etwas herum, von einer kleinen Wanderung zu sprechen, wäre übertrieben. Aber egal in welche Richtung, überall wartete tolles Bergpanorama.

 

 
 

 

 

 

Nachdem wir uns bei diesen Bergspaziergängen etwas gelockert hatten, hieß es wieder rauf auf den Bock und runter vom Berg. Am Anfang war das noch biken auf tollen Straßen und bei super Sicht, später gab es dann Suppe satt. Dabei wollten wir noch gar nicht zu Mittag speisen.

 

 

 

Auf dem Weg nach unten gab es dann tatsächlich auch mal ein paar kleine, eigentlich nicht nennenswerte Tropfen. Das war aber gleich wieder vorbei - und in Anbetracht der Kurven sowieso egal.

 

 

Natürlich habe ich auch heute wieder ein paar Geocache gesucht (und gefunden). Immer wenn wir an einem Aussichtspunkt sind, wird das Smartphone angeschmissen und geguckt - und meist ist auch was vor Ort. Kurz vor Santana hatten wir dann den Fall, dass ein Cache-Wächter eingesetzt war. Aber als ich ihm zu nahe kam, hat er seinen Job geschmissen und sich verkrümelt.

 

 

 

In Santana mussten wir natürlich auch den Madeira Häusern einen Besuch abstatten. Vor 10 Jahren war hier noch tote Hose - jetzt ein Touri-Hotspot vom feinsten. Aber egal, wir haben kurz geschaut, uns an den bunten Häuschen erfreut - und uns dann wieder auf den Weg gemacht.

 

 
 

 

In einem der nächsten Orte sah ich gerade noch einen Wegweiser zu einem Aero Cafe oder so ähnlich. Also Bremse an, Haken schlagen und rein in die kleine Straße. Nach etwa einem Kilometer erwartete uns ein kleines Cafe direkt an der Steilküste, wo wir uns einen kleinen Nachmittags-Snack gönnten.

 

 
 

 

Ein Blick auf die Uhr zeigte uns, dass die Zeit schon wieder ganz schön voran gekommen war. Also mussten wir mal etwas Gas geben - was mir komischerweise gar nicht schwer fiel. Zügig fuhren wir ohne weitere Stopps bis Sao Vicente, um dort die Straße nach Süden zu nehmen. Diesmal nahmen wir aber nicht den Tunnel, sondern die Bergstraße nach Encumeada. Der Ausblick war zwar schön, aber irgendwie waren wir satt für heute. Ein kurzer Stop, ein Espresso, ein oder zwei kurze Blicke - ab runter.

 

 

In Ribeira Brava erreichten wir die Südküste und fuhren direkt auf die Autobahn. Ab in die Wohnung.

Moment mal - da gab es doch tatsächlich noch diesen Wegweiser, der die Aufschrift "Cabo Girao" trug. Und bei diesem Anblick bimmelte etwas in meinem Köpfchen. Also Blinker gesetzt, runter von der Autobahn und ab in die kurvige Straßenidylle. Nach einigen Kilomtern hatten wir ihn erreicht, den Skywalk Madeiras.

Vor 10 Jahren standen wir hier noch auf einem kleinen Parkplatz, von dem man eine der höchsten Steilklippen der Welt herunter gucken konnte. Heute gibt es hier einen kostenlosen Skywal, auf dem man auf Glasboden etwa 580 Meter in die Tiefe gucken kann. Bestimmt nicht jedermanns Sache - uns hat's gefallen.

 

 
 
 
 

  

Nach diesem luftigen Tagesabschluss fuhren wir dann nur noch zurück zur Wohnung und ließen den Tag bei einem lecker Abendessen und einer Flasche Rotwein ausklingen.

Gut's Nächtle.

 
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