USA 2009; Tag 15

15. Tag; Sa 19.09. ZION NP, Angels Landing Trail, Riverside Walk, Canyon Overlook

80 km

 

Das üppige Essen der letzten Tage sollte heute abgearbeitet werden. Dementsprechend machen wir uns gegen 8:30 Uhr auf die Socken zum ZION Nationalpark. Es war nur eine kurze Fahrt, so dass wir recht bald im Park waren. Hier mussten wir dann noch mit dem Shuttle-Bus ein paar Stationen fahren, denn mit dem eigenen PKW darf man in den ZION-Canyon nicht rein fahren. Jedenfalls nicht bis Mitte Oktober - und so lange wollten wir hier nicht bleiben.

Unsere Wanderung begann bei The Grotto, zuerst mal mit der Überquerung des Virgin-River. Da hier nun mal gerade eine Brücke herumstand, haben wir es uns einfach gemacht und sind einfach rüber gegangen. Diese Wanderung machten übrigens nur Ramona und ich, Andrea wollte sich die Emerald Pools anschauen.

Am Flussufer entlang ging der Weg - noch schön im Schatten - erst mal leicht nach oben. Aber sehr deutlich konnten wir bereits sehen, wo wir noch hoch mussten, auf die Spitze des Brockens im linken Bild. Etwa 450 Höhenmeter mussten wir überwinden. Recht bald stieg der Weg dann auch deutlicher an, die ersten Serpentinen kamen. Aber bishe lief sich alles noch sehr angenehm und leicht.
Noch bevor die Sonne uns zusetzen konnte, bogen wir in einen Seitencanyon ab, in dem es noch völlig schattig war. Damit zwar nicht so schön - aber auch nicht so warm. Hier waren auch ein paar Serpentinen eingebaut, die richtig Höhenmeter schafften. Aber auch der Puls begann hier heftig zu klopfen.
Nach dieser steilen Kellertreppe kamen wir auf dem ersten Plateau an, zeitgleich mit der Sonne. Und die freute sich so über unser Wiedersehen, dass sie gleich mal heftigst strahlte. Die Stufe mit dem transpirieren ließen wir heute gleich aus, wir gingen gleich zum Schwitzen über.
Ab jetzt war es aber vorbei mit dem angenehmen wandern, ab jetzt ging es an Ketten recht steil nach oben. und neben dem Weg ging es sehr steil ziemlich weit nach unten.  Also Höhenangst durfte man hier nicht haben.
Zu diesem zeitpunkt wussten wir aber noch nicht, dass das wirklich steile und ausgesetzte Stück noch vor uns lag. als wir ein weiteres kleines Plateau erreichten und sich der Blick auf den Rest des Weges auftat, wünschte mir Ramona viel Spaß für den verbleibenden Weg. Sie kam nicht weiter mit, sondern wartete hier.

Der Weg zum Gipfel war stellenweise auch wirklich sehr ausgesetzt, an zwei Stellen läuft man übe einen vielleicht 1,5 m breiten Felsgrat, rechts und links geht es ~300 m fast senkrecht nach unten.

Nach einiger Kletterei und diversen Guck-Päuschen war ich dann endlcih auf dem Gipfel. Die Aussicht in den ZION-Canyon war gigantisch, man konnte fast den kompletten Canyon sehen. Nur die Narrows waren leider nicht zu sehen, da hinter einer Biegung des Canyons versteckt.

Lachen musste ich über ein Squirel, das sich auch bis auf den Gipfel gequält hatte. Klar, Wanderer auf dem Gipfel - Pause - Essen - Reste - Futter. Eigentlich ein nachvollziehbarer Gedankengang.

Der Rückweg lief sich dann - da fast nur bergab - recht gut, so dass wir nach knapp 3,5 Stunden wieder unten waren.

Die Sonne hatte sich inzwischen auch fleißig betätigt und die Temperaturen auf etwa 33 Grad Celsius hochgeschraubt.

 

Mit dem Shuttle-Bus fuhren wir noch bis zur Endstation - dabei trafen wir auch zufällig Andrea wieder - und gingen den Riverside Walk noch bis zum Anfang der Narrows. Hier gehen die Wanderer los, die direkt im Fluss in die Narrows gehen. Lust hätten wir ja auch noch gehabt, aber die Uhr sagte etwas anderes. Und von unserer Tour vor zwei Jahren wussten wir ja, dass die richtig schönen Stellen erst nach einiger Zeit kommen.

Dieser dicke Squirrel saß am Wegesrand und bewegte sich so gut wie gar nicht. Bei den Ausmaßen aber auch kein Wunder!

Mit dem Bus sind wir zurück zum Visitor-Center, haben unser Auto geschnappt und uns noch den kurzen Canyon-Overlook Trail angetan. Dieser ist nicht wirklich lang, auch mit geringem Höhenunterschied versehen - aber dafür in der knallen Sonne. Insgesamt waren wir nicht mal 'ne Stunde unterwegs, aber hinterher trotzdem aufgeheizt wie Brötchen, die gerade aus dem Backofen kamen. Da war die Klimaanlage im Auto eine Wohltat.

Im Bild hier rechts ist der Blick vom Overlook zu sehen, leider voll gegen die Sonne.

Und im linken Bild haben ich einen Frosch oder  so was ähnliches gesehen, der einen Baumstamm auf die Rübe bekommen hat. Gibt bestimmt Kopfschmerzen. Aber vielleicht hatte ja auch nur ich etwas auf die Rübe bekommen, denn Ramona sieht da nix. Nur Steine...

Hier noch ein par Bilder von Andreas Tour zu den Emerald Pools. Der Trail selbst war wohl nicht sooo sehr anstrengend, aber durch die permanente Sonne trotzdem ordentlich schweißtreibend. Dafür gab es aber ein paar sehr dekorative Wasserfälle. Nun nicht gerade die von Niagara, aber immerhin besser als gar keine.
 

Hier die Wahnsinns- Wasserstände des Lower (links) und Upper (rechts) Pool.

Zum Baden laden die garantiert nicht ein.

Kann mir übrigens mal jemand erklären, warum Andrea beim rechten Foto wieder eingefallen ist, dass sie unbedingt noch ein Stück Cheescake essen will? Dabei gibt es den doch ohne Sahne!
Etwa 17:00 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel, immer noch bei 33 Grad. Also ab in den Pool. Das war eine Wohltat nach der ganzen Lauferei in der Sonne. Selbige versteckte sich dann auch bald hinter dicken Gewitterwolken, die zwar am Horizont einen Regenbogen bastelten, aber bis zu uns nur ganz vereinzelte Tropfen brachten.

 

Morgen vormittag geht's nun nach Las Vegas. Dort werden wir im Hotel vermutlich kein WLAN haben, so dass hier eventuell erst wieder ab Mittwoch was erscheint. Aber wir werden sehen, vielleicht läuft uns doch noch ein Netz über den Weg.

 

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