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9. Januar 2010, Santiago de Chile: Samstag

Airport Madrid

Wir werden noch ein wenig mehr berichten, doch hier das erste Lebenszeichen. Das ist die Halle im Flughafen Madrid. Weit und breit keine weitere Maschine, die noch abgefertigt wird. Doch wie man hinter Susanne sehen kann, wollen reichlich Leute in unsere Maschine. Diese ist bis fast auf den letzten Platz ausgebucht.

Sonnenaufgang

Nach einem kleinen Nachtmahl und kaum Getränkeservice haben wir dann nach 9 Stunden Flug den Sonnenaufgang genießen können. Der Anflug auf Santiago bescherte uns schon einen ersten Blick auf die Atacama Wüste und die Anden. Leider liegt über dem Gebirge ein sehr starker Dunstschleier. Tja man kann nicht alles haben.

unser Flieger

Und dann hatten wir unseren 13 1/2 Stunden Flug geschafft, pünktlich um 09:35 Uhr Ortszeit sind wir in Santiago de Chile gelandet und wurden mit strahlendem Sonnenschein empfangen. Julio Romero de Torres hat uns gut nach Chile gebracht.  Zeitverschiebung 4 Stunden, doch uns kam es wie eine andere Ära.

Der Flughafen war relativ gut zu übersehen, doch wir sind nach über 24 Stunden Reisezeit nicht mehr in der Lage alles zu erfassen. Erst mal alle Kontrollen überwinden, dann Geld holen und dann ab ins Hotel. Die Kontrollen waren schnell erledigt und unser Gepäck kam auch zügig. Die gesamte Wartezeit, die wir am Gepäckband verbracht haben, waren wir von 2 Drogen Suchhunden in Augenschein genommen worden. Vor allem meine Laptoptasche hatte es dem einen Hund angetan.  Der Geldautomat ist uns dann auch über den Weg gelaufen und der Transport zum Hotel war schnell organisiert. Im Hotel angekommen war unser Zimmer dann auch innerhalb von 10 Minuten bezugsfertig. Jetzt sind wir vom Jetlag und der Hitze komplett überrollt und werden uns erst mal frisch machen.

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Um 13:00 Uhr haben wir uns dann in die Stadt aufgemacht. Von unserem Hotel aus sind es nur 5 Häuserblocks bis in die Innenstadt. Santiago de Chile ist eine Großstadt mit vielen Gesichtern. Wir sind durch Hochhausschluchten gewandert, ein Haus hässlicher als das andere. Nur einen Häuserblock weiter ist dann eine gemütliche Einkaufspassage mit schönen kleinen Häusern und schmucken Boutiquen. Wir haben auf Anhieb die großen Markthallen gefunden und haben von dort aus versucht uns nach Cerro Cristobál durchzuschlagen. Hier herrschen Temperaturen so um die 30°C. Jeder noch so kleine Schatten wurde angesteuert. Irgendwann hatten wir auch das Viertel gefunden und da uns der Magen schon in der Kniekehle hing, suchten wir uns ein Strassen Bistro, in dem wir essen konnten. Ich habe zu Weihnachten einen Translator bekommen, der lag natürlich friedlich in unserem Hotelzimmer und freute sich seines Lebens. Na "Pollo" kannten wir und "Frita" klang auch ganz vernünftig. Coca Cola und Aqua con gas war auch noch in einer dunklen Ecke unseres Gehirnes und so haben wir dann eine gebratene Hühnchenbrust mit Pommes Frites und  ich dazu ein Wasser und Susanne eine Cola bekommen. Es war lecker und mit 1990,00 Peso (ungefähr 2,80 €) pro Person genial. 

Auf dem Rückweg fanden wir dann das Viertel um die Universitäten und den Weg zum Aussichtspunkt, der im Reiseführer angepriesen wurde. Hier soll man einen tollen Blick auf die Stadt haben. Doch das heben wir uns für das Ende der Reise auf. Der Rückweg wurde immer länger und kurz vor 17:00 Uhr waren wir wieder im Hotel. Susanne hat sich an den Pool begeben und ich schreibe den Bericht.

Morgen um 08:10 Uhr geht unser Flieger nach Calama und dann geht's mit dem Bus nach San Pedro de Atacama.  


10. Januar 2010, San Pedro de Atacama: Sonntag
Wir hatten uns am Tag zuvor ein Taxi für 06:30 Uhr bestellt und das war unser Glück. Susanne hat ihr Handy als Wecker gestellt. Dann versuchte sie noch den Radiowecker vom Hotel zu stellen.  Das hat sie aber nicht geschafft und so musste sie den Uhrzeit dort neu einstellen, nach Ihrem Handy. Wir waren beide schon früh wach, doch hatten keine Lust schon aufzustehen. Susanne ging dann um 05.15 Uhr ins Bad und ich startete meinen Laptop. Als ich uns dann bei LAN einchecken wollte, zeigte mein Laptop 07:07 Uhr an. Panik!!!! Das kann nicht sein. Der Radiowecker zeigt 05:30 Uhr. Okay Weltzeituhr suchen und prüfen was stimmt, da klingelte das Telefon und ich wusste meine Laptop hatte eher recht als der Radiowecker. Ein freundliche Stimme teilte mir mit das unser Taxi bereitsteht. Jetzt war schnelles handeln gefragt. Wir haben es geschafft um 06:45 Uhr an der Rezeption zu sein und in unserer Taxi zu steigen. Der gab dann auch mächtig Gas und wir waren kurz nach 07.00 Uhr am Flughafen. Das einchecken am Automaten war schnell erledigt, doch die Schlange für die Gepäckabgabe war endlos. Wir haben uns dann reingedrängelt und waren unser Gepäck um 07.30 Uhr los. Spurt zum Gate 27 und dann konnten wir durchatmen. Das Boarding hatte noch nicht begonnen und so haben wir unser Frühstück eingenommen: 1 Banane pro Person. An Bord gab es einen Snack und Kaffee. 

               

Der Abstand der anderen Passagiere zu uns ist doch gar nicht so groß.     Auf dem Weg nach San Pedro de Atacama.

San Pedro de Atacama hatten wir uns ganz anders vorgestellt. In den Bücher sieht man eine kleine verträumte Stadt. Unser erster Blick fiel auf eine Oase, der zweite dann auf unser Viertel und dann sahen wir unser Hostal. Das zweite Fenster auf der rechten Seite ist unser Zimmer. Wir sind jetzt auf einer Höhe von 2400 m angekommen.

Der Lincanbur ist der höchste Vulkan hier in San Pedro und die Kirche ist das einzige Gebäude das in Reiseführern erwähnt wird. Der Rest ist schweigen. Nachts jedoch steppt hier der Bär. Schön das wir ein wenig außerhalb schlafen. Nachdem wir jetzt in einem kleinen Restaurant Pizza gegessen haben (die erste Mahlzeit des Tages), werden wir uns ins Hostal begeben und den Tag ruhig ausklingen lassen. Mit einer Flasche Rotwein bewaffnet kann der Abend kommen.

11. Januar 2010, San Pedro de Atacama: Montag

Um 04:00 Uhr wurden wir von Cactus Tours geweckt, sie wollten Leute für den Ausflug zum Geysir abholen.... Nein wir haben diesen Ausflug erst am Mittwoch. Unser Ausflug ins Valley de la Luna ist ab 16:00 Uhr. Erst mal müssen wir einen Supermarkt finden und uns mit Frühstück und Wasser eindecken. Dann kann der Tag kommen. Der Supermarkt ist gleich um die Ecke und es gab alles was wir so brauchen zum Überleben. Also Tisch gedeckt und dann zum ersten Mal in diesem Urlaub richtig frühstücken. Für den Vormittag haben wir uns die Besichtigung der Festungsanlagen Quatar vorgenommen. Ist eine Wanderung von 3 km entlang der Flusses San Pedro. Den Punkt zu dem wir wandern mussten, konnten wir von unserem Hostal aus sehen.

 

Also Wanderschuhe an und los. Auf den Aussichtspunkt bin ich dann nicht mehr mitgegangen. Wir befinden uns hier in einer Höhe von 2400 m. Gegen 11:45 Uhr war Susanne dann wieder da und sah alles andere als frisch aus. Also zurück ins Hostal und dann erst mal Siesta. Da wir im Internet noch ein paar Sachen checken mussten, bewegten wir uns kurz nach 15:00 Uhr ins Stadtzentrum. Nach einer halben Stunde waren wir mit allem fertig und gingen in Richtung Ausflugsagentur. Die Tour war mit 12 Leuten nicht ganz ausgebucht und wir hatten im Bus dann auch 2 gute Plätze. Als erstes fuhren wir zum Moon Valley. Die Fahrt dorthin und unsere erste Wanderung durch eine Canyon erklärte nicht warum das ganze Moon Valley heißt.

 

Der gesamte Canoyn besteht aus einem Gestein das ganz fragil aussieht und in der Hitze knackt es. Man kann in den Wänden Risse sehen. Wenn es regnet oder im Winter können da öfter mal Gesteinsbrocken runter fallen. Auch wenn alles sehr leicht aussieht, wird man von so einem Brocken sicher Kopfschmerzen haben. Beim zweiten Stopp dann endlich der Blick, warum das Moon Valley ist.

Und hier ein Blick auf die Rückseite unserer Reisegruppe.  Wir haben hier 2 Belgier kennengelernt. Er erinnert mich mit seiner Fotoausrüstung an Bert und er hatte wirklich tolle Bilder von Patagonien. Mit einer Menge Adressen von den beiden ausgestattet, kann uns im südlichen Patagonien nicht mehr viel passieren.

Nun kam unser vorletzter Stop das Death Valley. Na ja es sieht nicht aus wie das in Amerika, aber das muss es auch nicht. Der Höhepunkt wurde der Weg nach unten; querfeldein. Man kann unten die Leute sehen, dort mussten wir hin von unserem Standpunkt aus. Wie beim Ski fahren. Die Vorsichtigen wedeln und die Mutigen machen eine Schussfahrt. Unten angekommen hatten alle 3-4 kg Sand in den Schuhen. Wahrscheinlich organisieren die Chilenen so eine ökologische Notwendigkeit des Sand bewegens. 

Es war mittlerweile 20:00 Uhr und wir starteten zum Sunset Aussichtspunkt. Leider war dann der Sunset nicht so atemberaubend.

So gegen 22:00 Uhr waren wir zurück in unserem Zimmer und gegen 23.00 Uhr lagen wir im Bett. Am nächsten Tag klingelt der Wecker um 05:00 Uhr morgens.

12. Januar 2010, San Pedro de Atacama: Dienstag

Heute war dann Abfahrt um 06:00 Uhr. Pünktlich um 05:00 Uhr klingelte der Wecker und somit blieb alles im grünen Bereich. Bevor es losging haben wir noch schnell eine Banane gegessen, wer weiß wann es wieder was gibt. Der Tourbus kam und die meisten Plätze waren schon besetzt. Nach uns wurden dann noch 2 Niederländer abgeholt und damit war unsere Gruppe mit 19 Personen komplett. Erster Stopp: der Salzsee mit den Flamingos. Die Strassen waren durchaus nicht so schlecht wie die Reiseführer immer beschreiben, doch unser Fahrer hatte es eilig und so wurden wir dann ziemlich durchgeschüttelt. Am Salzsee angekommen sahen wir die Flamingos. Also nichts wie hin bevor sie ihre gewerkschaftlich zugesicherte Pause machen.

Der Salzsee ist mehr eine Salzpfütze, doch der Geruch kam mir von Salt Lake schon sehr bekannt vor. Wir hatten heute wieder den selben Reiseleiter und erfuhren das er uns auch morgen wieder begleiten wird. Nachdem die 20.000 Bilder von den Flamingos fertig waren, gab es Frühstück. Wir waren so ausgehungert, das wir nicht mal dran gedacht haben ein Beweisfoto zu machen.

Nach dem Frühstück ging es dann los zu den Lagunen Miscanti & Miniques. Die Strasse wurde schlechter doch die Stimmung im Bus besser. Es waren wieder ein paar Bekannte Gesichter im Bus. Mit angenehmen Gesprächen und viel Erklärungen vom Tour Guide erreichten wir dann die erste Lagune: Miscanti.

 Die Aussicht ist schon beeindruckend. Von hier ging es dann per Pedes zur zweiten und kleineren Lagune, ungefähr 20 Minuten Fußmarsch in einer Höhe von ca. 4300 m. Welch eine Überraschung man konnte mich nicht atmen hören. Susanne war auch überrascht wie leicht uns dieser Spaziergang fiel. Auf dem Weg dann die ersten Vicunas. Eine wilde Lamaart aus der dann die Alpaka und die Lama durch Kreuzung mit... entstanden sind.  An der zweiten Lagune konnte man auch mal ein Bild von den Vögeln am Wasser machen. Auf dem Weg zurück begegnete uns auch der erste Parkangestellte, ein Fuchs. Brav wartete er bis alle Ihre Bilder hatten und zeigte sich auch von verschiedenen Seiten.

Jetzt war der Stop fürs Mittagessen eingeplant. Alle waren hungrig und gespannt, was denn so als typisch chilenisches Essen angeboten wird. Doch bevor wir dann ins Restaurant durften, wurde noch eine kleine Einführung in das Leben der Chilenen dieses Dorfes gegeben. Und auch in Chile gibt es Springböcke, die sind allerdings noch etwas jung.

Das Essen bestand aus einer Gemüsesuppe mit gekochten Hühnchen, als Hauptgang Reis, Tomatensalat mit einem Bratling aus Fleisch und einem Gemüse vom Aussehen mit Stangensellerie zu vergleichen. Für Susanne sah es mehr nach Spinat aus. Als Nachspeise dann ein Stück Melone. Letzter Stop war dann in einem typischen chilenischen Dorf für Touristen. Hier dürfen auch Lamas einkaufen gehen.

Abends sind wir noch mal in die  Stadt schauen was sich so für Balmaceda und Punta Arenas ergeben hat und dann eine Kleinigkeit Essen mit einer belgischen Studentin; Audrey. Am Ende waren wir wieder gegen 23:00 Uhr im Bett. Morgen klingelt der Wecker um 03:00 Uhr, der Tatio Geysir  wartet auf uns.

13. Januar 2010, San Pedro de Atacama - Calama: Mittwoch

Dunkelheit umgibt uns. Susanne konnte sich immer im Zimmer orientieren, heute nicht???? Das Licht der Strassen Laterne fehlt und auch ein Druck auf den Lichtschalter zeigte keinerlei Erfolg; Stromsperre. Ein Glück wir haben die Stirnlampen. Also mit Stirnlampe ins Bad und dann nochmals das Zimmer checken, das wir nichts liegenlassen, da wir ja am Nachmittag abreisen und nicht mehr ins Zimmer können. 5 Minuten vor 04:00 Uhr war dann der Strom wieder da und wir uns dann sicher das nichts liegen bleiben würde. Pünktlich standen wir vor der Tür, wer nicht kam war unser Bus. 6 Personen standen vor der Tür, die ersten Zwei stiegen in ihren Bus, die nächsten Zwei wurden dann von Ihrem Unternehmen abgeholt, nur wir standen immer noch wie hinbestellt und nicht abgeholt. Unkenrufe. Die haben uns vergessen, der Bus ist kaputt, der Tour Guide hat verschlafen. Nein 4:35 Uhr war dann unser Bus da. Wie immer war der Bus schon voll und wir quetschen uns irgendwo dazu. Nach Ansage des Tour Guides, Ron fahren wir jetzt 90 km in ungefähr 2 Stunden. Also Zeit noch ein wenig in sich zu gehen. Oben am Berg angekommen war die erste Wahrnehmung etwas verbranntes aus dem Motorraum. Letzte Toilette vor den  Geysiren, also alle raus aus den Bus und rein in die Schlange. Nach 15 Minuten ging es dann auf ins Tatio Geysir Becken. Wir haben hier -5°C und es ist wirklich nicht besonders gemütlich. Alle Klamotten die zur Verfügung standen angezogen und dann raus aus dem Bus. Das gesamte Becken kann von jedem in jede beliebige Richtung überquert werden. Nur um die aktiven Geysire sind Steine gelegt, das keiner verletzt wird.

Mit Frühstück verbrachten wir dann knapp 2 Stunden in diesem Gebiet und konnten uns alles selbst anschauen. Der Kaffee war heute besonders... gut zum Aufwachen und zum Hände wärmen. Susanne trinkt keinen Kaffee, doch es gibt auch genügend Teesorten zur Auswahl.

Auf dem Weg zurück zu den Toiletten, dann die Nachricht, der Keilriemen ist gerissen und es hat noch ein Teil an der Kühlung erwischt. Man wird das ganze reparieren, doch das kann dauern. Wir werden auf die anderen Touren auf geteilt. Diese haben jedoch einen anderen Tourverlauf. 10 Minuten warten auf den ersten Bus, dann die erlösende Nachricht, der Keilriemen ist gewechselt und das Teil ausgetauscht, es kann weitergehen. Leider nur bis zum ersten Foto Stop. Der Keilriemen ist wieder gerissen und nun ist ein Teil komplett kaputt, der spanische Name sagte mir nichts und in englisch wusste keiner wie es hieß, egal, nun geht es halt in verschiedenen anderen Busse weiter.

Erster Bus 1 Platz, zweiter Bus 4 Plätze, dritter Bus 3 Plätze, vierter Bus 3 Plätze hier sind wir dann los. Jetzt war nur noch eine Familie mit 4 Personen übrig und die sollten in einer spanisch geführten Gruppe unterkommen.

Ich saß jetzt neben einem Canadier aus der Nähe von Calgary. Er war seit 6 Wochen allein in Südamerika unterwegs und somit war meine Rückfahrt dann recht kurzweilig. Susanne saß vorne allein und bekam so langsam Kopfschmerzen, Essensmangel und der Fahrstil machten ihr zu schaffen.

Na wir sind jedenfalls wieder im Hostal angekommen . Jetzt heißt es Bustickets besorgen und dann um 15:00 Uhr auf nach Calama.

Roberto unser Herbergsvater brachte uns mit seinem Auto zum Bus und somit konnte die Reise nach Calama beginnen. Mitten im nirgendwo wurde der Bus von der Polizei kontrolliert, doch sonst war die Fahrt komplett ereignislos. In Calama angekommen, hat uns die Fahrkartenkontrolleurin erklärt wie wir zum Hotel kommen und wir haben es dann auch schnell geschafft. Check in war nicht so einfach, hier sprach niemand englisch und so mussten wir unser Spanisch zusammen nehmen und waren dann nach 20 Minuten auch endlich fertig. Jetzt noch schnell in die Stadt was zu Essen besorgen, dann für morgen einchecken und letztendlich endlich die Flasche Rotwein trinken, die wir jetzt seit 3 Tagen schon da haben. Mit nach Balmaceda können wir sie  nicht nehmen, kein Platz im Gepäck.

14. Januar 2010, Calama - Coihaique: Donnerstag

Unser Wecker klingelte mal wieder um 06:00 Uhr. Gestern sind wir dann erst um Mitternacht ins Bett gekommen und so waren wir nicht wirklich fit. Im Zimmer stand ein kleines Frühstück bereit und wir schafften es mit essen fast pünktlich um 07:00 Uhr an der Rezeption zu sein. Check out ging super und das Taxi stand auch schon bereit. Am Flughafen trafen wir die zwei aus Bayern wieder. Die Beiden hatten wir gestern am Busbahnhof in Calama kennen gelernt und dann abends in der Stadt wieder getroffen.  Die Zeit bis zum Boarding war dann mit Erfahrungsaustausch ausgefüllt. Von Santigo nach Balmaceda hatten wir einen Flug mit Zwischenlandung in Puerto Montt. Der Flieger war übervoll und wir hatten nur noch zwei Mittelplätze in ganz verschiedenen Reihen erwischt. Auf dem Stück bis Puerto Montt  hatten wir beide Glück und wurden durch Tauschaktionen ans Fenster gespült. So konnten wir uns die Landschaft ansehen.

Von Puerto Montt nach Balmaceda durfte ich dann in die Mitte zurück, Susanne hat mehr Glück und konnte am Fenster bleiben und die Landschaft von oben genießen.

Der Flughafen in Balmaceda ist mit Rostock Laage vergleichbar. Wenn die Flieger abgefertigt sind, dürfen die Leute nach Hause gehen. Da wir bei der Suche nach einem Mietwagen den Transfer verpasst hatten, blieb uns nichts weiter übrig als auf den 18:00 Uhr Transfer zu warten. Der Mitarbeiter der Mietwagen Station war dann so freundlich, uns die Route für die 4 Tage zusammenzustellen. Außerdem hat er kurz nach 18:00 Uhr Feierabend und dann fahren wir gleich mit ihm zum Office in Coihaique und übernehmen dann gegen 19:00 Uhr das Auto. Da wir noch Zeit hatten fuhr er uns kurz nach Balmaceda rein. Hauptattraktion, das Museum der Geschichte der Region. Wir sind dann durch den Ort gewandert und waren damit die Hauptattraktion überhaupt. In diesem Ort wird auch jeder gegrüßt, ob Fußgänger oder Auto Fahrer. Susanne kannte das noch nicht, doch wir hatten das schon mal in Amerika erlebt. Ein Auto kam 4x vorbei und grüßte jedesmal?????? Wir sind jedenfalls komplett angezogen und haben auch keine besonderen Auffälligkeiten an uns feststellen können. 

Um 18:30 Uhr ging es dann los nach Coihaique mit Alberto unserem Autovermieter. Gleich auf dem Weg wurden uns in die ersten Sehenswürdigkeiten gezeigt. Nach der Übernahme des Autos gab es dann noch eine Stadtrundfahrt und er suchte mit uns dann auch gleich die Unterkunft. Uns war das jetzt schon ein wenig peinlich, doch er gab uns auch gleich noch eine Adresse für Cochrane.

Die Cabana(Ferienwohnung) in der wir hier sind, ist traumhaft und wir haben auch gleich die letzte Nacht reserviert. Hier könnten wir durchaus länger bleiben, doch Coihaique ist dafür nicht groß genug.

Es ist 22:30 Uhr wir werden jetzt unseren letzten Rotwein trinken und dann ins Bett gehen. Morgen wollen wir um 07:00 Uhr aufstehen, damit wir dann gegen 08:00 Uhr los können. Die Strecke bis Cochrane sind 293 km und mit Fotostopps sollen wir da 11 Stunden einplanen. Also lasst Euch überraschen.

P.S. Falls sich jemand über die Wochentage wundert, da wir im Urlaub sind, müssen wir auf dieser Seite kontrollieren, das wir auch alles im Griff behalten.   

15. Januar 2010, Coihaique - Puerto Bertrand: Freitag

Wir sind dann heute erst um 09:00 Uhr losgekommen. Da das Wetter nicht so toll aussah, haben wir uns Zeit gelassen. Den Weg bis zum Abzweig kannten wir schon und so konnten wir diese Strecke ohne Foto Stops bewältigen. Der Weg bis Villa Cerro Castillo war noch befestigt, danach ging es dann nur noch über Schotterstraße.

Gleich hinter dem Ort sollte ein Highlight sein, die Manos de Cerro Castillo; 8.000 bis 10.000 Jahre alte Felszeichnungen. Wir fanden auch auf Anhieb den Ausgangspunkt und machten uns dann mittags auf den Weg. Nach etwa 3 km haben wir dann auch das Tor gefunden, doch es war geschlossen. Nach einer kleinen Diskussion haben wir dann beschlossen dem Weg zu folgen der an dem Tor vorbeiführt.

Nach weiteren 2 km kamen wir dann an einen Bach. Es waren 2 Brücken darüber gebaut, eine für die Harten und eine für Warmduscher. Wir haben die Warmduschervariante gewählt.

Nach 10 Minuten war dann klar, dies ist der falsche Weg, also zurück zum Auto. Als wir am Tor vorbeikamen, war er nun offen also rein und hin. Hier direkt darunter seht ihr die Attraktion.

Unser Fazit: Die 2 1/2 Stunden Wanderung hat sich total gelohnt. Oder wie seht ihr das????

Es war mittlerweile schon 14:30 Uhr und wir hatten noch über 200 km Schüttelpiste vor uns. Es hatte mittlerweile angefangen zu nieseln. Also wurden die Fotostops auf Japaner 1 - 10 gekürzt. ( Für alle die die Japaner Skala noch nicht kennen; Japaner 1 ist Auto parken, Scheibe runter und dann das Foto; Japaner 10 ist aus dem ungebremsten Auto das Foto machen.)

Wir kamen gut voran und waren optimistisch es bis Cochrane zu schaffen. An einem entlegenen Gehöft, winke ein junger Chilene ziemlich aufgeregt. Also anhalten und mal sehen was wir so verstehen. Irgendwo vor uns auf der Strasse gibt es ein Problem welches? Jeep rausziehen? Okay also los und mal sehen ob wir das richtig verstanden haben. Ja haben wir da steht ein Auto neben der Strasse, also mit Händen und Füßen erklären, das wir zwar ein 4x4 Geländewagen haben, aber keine von uns beiden das Ding wirklich bedienen kann. Wenn wir 4x4 benötigen, wollen wir mal auf Blond und unbeholfen machen.

Wir haben dann einfach die Variante Blond gewählt und den nächsten Wagen angehalten. Ein Chilene der seinen 4x4 bedienen konnte. Nach einer halben Stunde konnten wir dann den Ort des Geschehens verlassen.

Mittlerweile kamen uns doch so langsam Zweifel, das wir es noch bis Cochrane schaffen. Das hielt uns aber nicht davon ab, weiterhin unsere Fotos zu machen. Schließlich wartet ihr doch alle auf unseren 5 Stunden Vortrag über Chile. ( Wenn das mal reicht.)

Als wir in Puerto Tranquilo ankamen, war es schon 18:00 Uhr und bis Cochrane sollten es noch  97 km sein. Bis Puerto Bertrand sind es laut Karte noch 12 km, das schaffen wir. Dort können wir uns dann eine Übernachtung suchen und dann morgen früh aufbrechen.  Am Ende waren wir um 20:00 Uhr endlich in Puerto Bertrand, es regnete mittlerweile stärker und der Ort sah aus als hätten ihn die Bewohner schon vor Jahren verlassen. Es gab  ein Haus das Übernachtungen anbot, also haben wir dort gefragt. Die Frau hatte 2 Zimmer und eins war noch frei. Das andere Zimmer bewohnten 2 radfahrende Neuseeländer. Also haben wir abends wieder Erfahrungen ausgetauscht und am Ende lagen wir dann um 23:00 Uhr im Bett. Mal sehen was der morgige Tag noch so bringt.  Die Chilenin versprach das morgen schönes Wetter sein wird.