5. Tag; Di 16.06. Rundtour in der "Caldera der Taburiente"

 

 

Heute stand die Wanderung in der Caldera, also dem eingestürzten Vulkankrater, auf dem Programm. Bezüglich der Caldera denken die Wissenschaftler ja inzwischen, dass sich die Caldera aus mehreren Vulkankratern gebildet hat, aber die Variante mit dem einen sehr großen Vulkan gefällt den Tourismusexperten hier besser, und daher bleiben sie dabei. Mir egal, Hauptsache Berge.

Früh machten wir uns recht zeitig auf, um bereits 9.15 Uhr am Parkplatz in der Caldera zu sein. Ab hier waren im ersten Stück schlappe 780 Höhenmeter zu bewältigen - zum Glück mit dem Taxi. Eine Fahrt bis zum Aussichtspunke "Los Brecitos" in 1030 m Höhe kostet 51 €, aber da immer gewartet wird, bis 4 Personen da sind, geht es noch. Und man erspart sich 2 Stunden schweißtreibende Wanderung an einer Straße entlang.

Von Los Brecitos geht es dann etwa eine Stunde ganz gemütlich auf schönem Weg immer tiefer in die Caldera hinein. Unsere erste Rast machten wir dann am Campingplatz, an dem auch ein sehr interessantes Besucherzentrum steht.

Das nächste Stück Weg hatte es dann in sich, immer schön steil in Richtung Fluss. Der Weg ist zwar super in Schuss, aber gerade auf diesen Plattenwegen läuft es sich bei solchem Gefälle recht schwer.

 

Kurz vor Erreichen des Flusses gab es noch eine Variantenauswahl - rechts lang für Normalwanderer, links lang für Experten. Wir sind natürlich links gegangen. Eigentlich sollten hier sehr steile Passagen mit extremen Tiefblicken kommen, aber insgesamt war es dann doch ganz ok.

Im Flussbatt angekommen, gingen wir den kurzen Abstecher zur "Cascada de Colores". Ein wirklich schöner Wasserfall, der aber künstlich erschaffen wurde. Aber egal, schön war's

Die weitere Wanderung geht immer schön am, im oder über dem Fluss lang, der im weiteren Verlauf durch Wasserentnahme für die Bewässerung der Bananenplantagen total trockengelegt wird.
Gegen 16:00 Uhr hatten wir dann unsere Kirsche wieder erreicht und überquerten wieder mal die Insel. Interessant war heute die Fahrt durch den Tunnel - auf der Westseite rein bei bewölktem und trockenem Wetter, auf der Ostseite raus bei leichtem Nebel und Nieselregen.  Unten bei unserer Ferienwohnung war es dann aber schön trocken und warm, so dass für Ramona sogar noch ein Poolbesuch drin war. Ich war in dieser Zeit noch kurz am Flughafen, ein paar Flugzeuge fotografieren.
 
6. Tag; Mi 17.06. La Palma

 

 

Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir den heutigen Tag. Auf dem Programm stand eine Wanderung zu den Quellen Marcos und Corderos. Diese befinden sich im wasserreichen Nordosten der Insel. Und dieser Wasserreichtum  kommt von Niederschlägen aus den Passatwolken. Können wir seit heute bestätigen. Den Ausgangspunkt der Wanderung erreichten wir noch bei Trockenheit, allerdings hingen schon graue Wolken herum. Unsere Wanderschuhe durften wir noch anziehen und uns im Infocenter über den Weg erkundigen, dann begann es zu stippen. Und da der ganze Himmel ziemlich grau aussah und die Mitarbeiterin im Infocenter auch keine gute Wetterprognose für heute abgab, sind wir halt kurzentschlossen wieder in's Auo gestiegen und an die Westküste gefahren. Dort machten wir bei strahlendem Sonnenschein eine Wanderung von Puerto Tazacorte zum Aussichtspunkt "El Time". Immerhin etwas über 500 Höhenmeter auf recht steilen Wegen. Dadurch hat man aber dann auch schnell einen schönen Blick auf den Ort und die Küste. Recht schnell kamen wir an einigen Höhlen vorbei, eine davon scheint noch heute bewohnt zu sein.  Da die Haustür aber nicht abgeschlossen war (ging auch nicht, war ja keine da), haben wir kurz reingeschaut. Naja, unsere Ferienwohnung gefällt uns besser ...

Oben am Aussichtspunkt steht zum Glück auch ein schönes Restaurant mit Terasse, wo wir ein lecker Käffchen getrunken und Ramona noch ein Eis geschleckert hat. Irgendwie muss mein spanisch nicht so toll sein, denn der Ober hat mich nicht richtig verstanden un zu dem Kaffee noch ein Bier gestellt. Na wo es denn schon mal da war...

Der Abstieg nach Tazacorte war dann deutlich weniger schweißtreibend, aber ging dafür ordentlich in die Knie.

Aber trotz alledem waren wir in knapp einer Stunde wieder unten im Hafenstädchen.

Hier sind wir noch ein wenig auf der Mole rumgebummel, haben ein ganz klein wenig in die Geschäfte geschnuppert (wir? naja...), und sind dann wieder rüber in den Osten. Ja ja, ganz freiwillig.

Dann noch ein wenig im Pool geplanscht, etwas frisch gemacht, und nun geht es gleich los zum lecker Abendessen.

 
7. Tag; Do 18.06. La Palma

 

 

Heute nun also der zweite Versuch mit den Quellen Marcos und Corderos. Bereits die Anfahrt sah viel besser aus, fast kein Wölkchen am Himmel. Bereits 9:30 Uhr waren wir kurz vor dem Ausgangspunkt der Wanderung. Nun hieß es noch entscheiden, ob wir die Variante mit dem Taxi für die Anfahrt zum Wasserkanal wählen (15 € pro Person) oder leiber die Straße so weit fahren, wie es geht und den Rest laufen. Der Geiz hat gesiegt - nein, natürlich die sportliche Herausforderung.

 

Bis zum Ende der asphaltierten Straße sind wir gefahren, dann wurde die Piste gleich so ruppig, dass wir lieber das Auto abgestellt haben und die restlichen gut 750 Höhenmeter zu Fuß gemacht haben. Die Strecke war von der Umgebung her ganz Klasse, man kam sich vor wie im Regenwald. Lorbeerbäume, Farne, vielerlei Blumen, eigentlich alles schick. Nur leider war die Strecke sehr steil und die Luftfeuchtigkeit bei geschätzten 500 %.

An der "Casa del Monte" in 1.300 m Höhe machten wir nach etwa anderthalb Stunden Wanderung unsere erste größere Rast.

Ab jetzt ging es immer an einem Wasserkanal entlang, also keine nennenswerten Steigungen mehr zu erwarten. Dafür aber viele Tunnel, um genau zu sein derer 13. Der längste etwa 400 m lang, alle unbeleuchtet und nur so hoch, dass ein normaler kanarischer Arbeiter durchlaufen kann. Und die Kanaren sind recht klein ....

 

Die Strecke am Wasserkanal entlang war sehr kurzweilig und unterhaltsam. Für mich gab es viel zu gucken, da Berge, steile Abgründe, kleine Seitenstollen in den Tunnels, die Tunnel selbst...

Für Ramona gab es Blumen, Blümchen, eine große Blume, viele kleine Blümelein...

   
Der Weg hat uns jedenfalls viel Spaß gemacht, und ratz batz war der 12. Tunnel erreicht. Dieser hat nämlich eine kleine Besonderheit, besser gesagt eine kühlende Besonderheit - eingebaute Duschen. In diesem Tunnel sind einige kleinere "Wasserfälle" zu durchwandern.
Und dafür müssen natürlich Vorbereitungen getroffen werden, die nicht immer ganz einfach sind. So ein Regencape kann ganz schön störrisch sein.

 

 

Dann hatten wir sie erreicht, die Marcos-Quellen. Leider sind die Quellen nicht besonders fotofreundlich. Von der anderen Talseite verstecken sie sich hinter Bäumen, und wenn man genau davor steht, dann reicht das Weitwinkel nicht. Und mehrere Meter nach hinten gehen ist nicht empfehlenswert, das Bild wird vermutlich wegen des instabilen Fluges unscharf.
Zu den Cordero-Quellen mussten wir dann noch ein paar deftige Höhenmeter überwinden und durch einen trockenen Tunnel (ach wie langweilig) gehen, schon waren wir da. Sie haben uns aber nicht so gut gefallen wie die Marcos-Quellen, waren halt deutlich kleiner. Dafür aber besser bewacht, denn beim linken Foto wurde ich von Brennesseln im am linken Bein und stachligen Dornengestrüpp am rechten Bein attakiert. Immer diese wilde Natur!
Ab hier begann dann der Rückweg, wieder durch die Tunnel, die Dusche, den langen langen Weg entlang des Wasserkanals und zu guter Letzt auch noch der steile Abstieg zum Auto. Aber manchmal kommt einem der Zufall zu Hilfe. Wir waren noch nicht sehr lange von der Cassa del Monte los in Richtung Tal, da kamvon hinten ein Auto. Vier junge Spanier und -innen, die wir auf der Wanderung schon mal getroffen hatten, uns nach dem Weg gefragt haben und wir gegenseitig Fotos gemacht haben. Unterwegs waren sie mit einem Opel Corsa. Sie hielten promt an und luden uns zur Mitfahrt ein. Wir haben zwar abgelehnt, wie sollte das auch gehen. Aber es ging. Zu sechst - 4 Personen auf der Rückbank - fuhren wir die ziemlich rauhe Piste runter. Das Auto setzte ein paar mal auf, es ratschte und rumste auch mal, aber das interessierte nicht so sehr. Hauptsache fahren.

Damit haben wir unsere Kirsche natürlich recht schnell erreicht, bedankten uns bei den netten Jungs und fuhren noch an den Strand zum baden.    

 
8. Tag; Fr 19.06. Rückreise

 

 
Die Rückreise gestaltete sich dann unkompliziert und stressfrei.
Aufstehen, Sachen zusammenräumen, ganz in Ruhe zum Airport fahren, Kirsche abgeben und auf den Abflug warten.
Nach einem ruhigen Flug konnten uns das Begrüßungskommitee empfangen und nach Hause begleiten.
 
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