1. Tag; Fr 12.6. Anreise La Palma

 

   

Unseren Urlaub konnten wir heute ganz relaxt angehen, unser Flieger ging erst um 12:00 Uhr ab Tegel.

Also ganz in Ruhe ausgeschlafen, gefrühstückt, letzte Sachen gepackt und gegen 9:00 Uhr los.

Staufrei kamen wir auch nach Tegel, Gepäck war rucki zucki weg, Sicherheitskontrolle kein Problem - somit war noch ausreichend Zeit, den Zeitungs-, Souvenier- und auch den Stinkwasserladen ausgiebig zu durchstöbern. Relativ pünktlich ging es los.

Berechnete Flugzeit - 5 Stunden. Tatsächliche Flugzeit - 5 Std. 10 Minuten.

Insgesamt ein sehr ruhiger und angenehmer Flug, die Zeit verging wie im Fluge. :-)

Der Anflug auf La Palma war sehr schön, bis kurz vor der Landebahn war noch Wasser unter uns, erst kurz vor der Landebahn gab's festen Fußboden unter uns. Der Flugplatz ist recht klein, aber es wird fleißig an einer Erweiterung gebaut. Dadurch mussten wir auch etwas unseren Mietwagenverleiher suchen - aber auch das klappte.

Nach Übernahme unseres 4,6 Liter Allrad Mobils - uuups, vertan, ist ja ein 1,6er Renault Clio - fanden wir auch schnell unsere Unterkunft.

Die Appartements La Caleta in Los Cancajos haben uns sofort gefallen, eine freundliche Anlage mit schönem Pool und Blick auf den Atlantik. Die Zimmer groß und sauber, im Umfeld mehrere Gaststätten und Einkaufsmöglichkeiten.

Das Foto unten ist der Blick direkt von unserem Balkon, allerdings abends gegen 20:30 Uhr. Vorher bin ich nicht zum knipsen gekommen, mein Hunger trieb uns erst mal in's Restaurant. Erst nach lecker gebackenem Schafskäse (garantiert mit viel Knoblauch) und gegrillter Seezunge gab mein Magen Ruhe.

 
2. Tag; Sa 13.6. Westküste, Vulkanrunde

 

 

Recht zeitig begannen wir heute mit der Erkundung der Insel, denn bereits vor 7:00 Uhr war ich ausgeschlafen. Schon kurz nach Acht machten wir uns auf den Weg zur Westseite, denn heute stand der südliche Bereich inclusive Vulkanen auf dem Programm.

Zuerst mussten wir durch den Cumbre-Tunnel runter nach El Paso, welches unter einer dichten Wolkendecke lag. Eigentlich recht untypisch für die Westseite.

Unseren ersten Halt machten wir in Puerto Tazacorte, wo wir uns den Strandbereich anschauten. Ist inzwischen recht hübsch gemacht und lädt echt zum schlendern ein. An uns konnten die Cafes aber nichts verdienen, denn wir hatten ja gerade erst gefrühstückt. Pech gehabt.
Immer an der Westküste entlang fuhren wir mit diversen kurzen Stops bis in den Südzipfel, wo wir die Vulkane "San Antonio" und "Teneguia" anschauen wollten. Am Besucherzentrum durften wir erst mal pro Person 3,50 € Eintritt löhnen, dafür gab es dann ein recht gut gemachtes Video über den Ausbruch des Teneguia 1971 sowie die Entstehung der Kanaren. Unsere erste Wanderung führte uns in gut einer halben Stunde zum "San Antonio", der Krater selbst ist noch sehr gut zu sehen, wirkt aber mehr wie eine tiefe Talmulde als ein Vulkan.

Deutlich besser hat uns da der Teneguia gefallen, da der Ausbruch erst 37 Jahre her ist, wirkt hier wirklich alles noch recht frisch. In einigen Felsspalten bzw. Erdlöchern kann man sogar noch die Schwefeldämpfe riechen und heiße Luft aus dem Erdinneren spüren. Aber zum Eier kochen würde es nicht mehr reichen, maximal zum Anwärmen eines kleinen Bierchens. Aber wer will schon warmes Bier?

Auf, an und im Teneguia krabbelten wir etwa 1 1/2 Stunden herum, dann hatten wir genügend schwarze, braune, ocker, gelbe, ... Lava gesehen. 

Kirsche vor Vulkan
Unser nächster Stop war der Südzipfel der Insel, und was ist an Inselzipfeln immer dran - richtig, ein Leuchtturm. Im konkreten Fall sogar zwei, ein Alter (der faulenzt nur noch in der Gegend rum und tut nix) und ein Neuer, der wohl immer leuchtet. Geleuchtet hat auch das Salz der Saline, die gleich daneben war. Hat Spaß gemacht, sich das anzuschauen, aber langsam waren wir auch groggy, für den ersten Tag genügte es. 
Also sind wir brav zurück in die Ferienwohnung, wo wir uns frisch machten und uns nun langsam auf den Weg zum Abendessen machen werden. Gleichzeitig will ich in den Nachbarhotels mal schauen, ob's da WLAN gibt. Falls ihr das hier vor dem 20. Juni lest, dann war ich erfolgreich.
 
3. Tag; So 14.6. Roque de Los Muchachos, Schmugglerbucht

 

 

Wie ihr ja sicher schon gemerkt habt, hat es mit dem WLAN geklappt. Wir sind einfach in ein benachbartes Hotel in die Lobby, probiert, geklappt, fertig.

Unseren heutigen Tag verbrachten wir ganz nach Reinhard May, "Über den Wolken". Gleich früh ging es in sehr vielen Kurven hoch auf 2.400 m Höhe. Für Ramona fast zu viele Kurven, denn trotz Reisekaugummi war sie sehr schweigsam. Aber irgendwann war die Anfahrt auch geschafft und die tolle Aussicht entschädigte für die Qualen. Vor allem die vielen toll blühenden und vor allem duftenden Ginsterbüsche waren super anzusehen. Der Duft war so intensiv, man konnte denken, ein Bus russischer Touristinnen ist angekommen.

Als erstes unternahmen wir eine kleine Runde um den höchsten Gipfel der Insel, den "Roque de Los Muchachos". Selbiger kann aber direkt mit dem Auto angesteuert werden, eine schöne Kurzwanderung führt dann ein wenig in die Caldera hinein.
Dann starteten wir unsere Wanderung am Calderarand entlang. Ein sehr schöner Weg in Höhen zwischen 2.200 und 2.300 m. Und immer wieder grandiose Tiefblicke in die Caldera. Obwohl wir nur etwa 3 Stunden unterwegs waren und der Höhenunterschied insgesamt nur etwa bei 400 m lag, waren wir ganz schön geschafft, als wir wieder am Auto waren. Die knallende Sonne und das intensive Vorbereitungstraining im Bürostuhl zeigten halt Wirkung.
Natürlich schauten wir uns auch kurz die Observatorien an, die sich hier oben scheinbar vermehren wie die Pilze. Von einfach nur banal leuchtenden Sternen bis hin zur Gammastrahlung wird hier alles beobachtet, was sich am Himmel so rumtreibt. Auf La Palma gibt es sogar ein "Himmelsgesetz", das die Verwendung von nach oben abstrahlenden Straßenlampen verbietet, um die Lichtverschmutzung des Himmels so gering wie möglich zu halten. 
Den restlichen Nachmittag nutzten wir zum Besuch der Schmugglerbucht, die man zwar auch mit einer 6-stündigen Wanderung erreichen kann, aber halt auch mit dem Auto (ok, die letzten 10 Minuten muss man laufen, aber das war gerade noch zu schaffen). Die Straße dorthin ist zwar etwas strong, aber zu meistern. Einige betonierte Pasagen mit sehr starker Steigung trieben uns auf dem Rückweg eigentlich den Schweiß auf die Stirn, aber da wir wegen der Hitze sowieso schon extrem schwitzten, fiel das gar nicht auf. Die Bucht selbst war sehr schön, nur leider trauten wir uns wegen der starken Strömung nicht, zu baden. Das holten wir in Tazacorte noch nach, machte bei schönem Wellengang und strahlender Sonne auch reichlich Spaß.
 
4. Tag; Mo 15.6. Nordküste, El Tablado, Las Tricias

 

 

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Drachens - nein, nicht Ramona's (autsch, irgendwas ist gerade auf meinen Hinterkopf geprallt) - sondern des Drachen-Baumes. Und da selbige an der Nordküste recht häufig anzutreffen sind, zog es uns dahin. Unser Weg führte uns bei blauem Himmel erst mal durch die Hauptstadt immer an der Ostküste entlang. Aber schon nach etwa 20 km zeigte uns die Insel ganz deutlich, warum der Nordosten so schön grün ist - es wurde wolkig und begann zu nieseln.

Bei der Bergab-Fahrt nach El Tablado hielt sich die Wolke auch noch eine ganze Zeit an unserer Seite, aber dann hatte sie doch ein Einsehen und blieb in den Bergen. Unsere Wanderung führte uns auf einem Königsweg, also einem sehr steilen schmalen Pfad, runter in den Barranco Fagundo. Stellenweise hatte man Probleme, nicht in's Rutschen zu kommen. Durch die Steilheit hatten wir die etwa 300 Höhenmeter bereis nach 45 Minuten hinter uns und gingen auf dem Grunde des Barranco an  den Strand. Davor hat die Natur aber noch ein Hindernis gebaut, eine steile Schwelle, die nur mit etwas Kletterei und einer recht steilen und wenig Vertrauen erweckenden Holzleiter überwunden werden konnte. Der Strand war aber sowieso sehr steinig und der Wellensgang recht stark, da wollten wir eh nicht baden gehen. :-)
Nachdem wir uns dann die steile Barrancowand wieder hochgequält hatten, fuhren wir an der Nordküste entlang zu unserer zweiten Tageswanderung. In Las Tricias gab es noch eine alte Gofiomühle zu sehen, außerdem ein paar Höhlen mit Petroglyphen. Der erste Teil des Weges war recht interessant, erst an schönen Häuschen vorbei, natürlich mit vielen Blumen, dann mitten durch Kakteen hindurch, es wurde nicht langweilig. Außerdem ging es die ganze Zeit bergab, also auch nicht so anstrengend. Schööööön.
Nach der Mühle kamen wir dann in das Tal der Drachenbäume, hier stehen die Dinger wirklich im Rudel herum. Auch ganz junge Exemplare sind stellenweise zu finden. Die stehen manchmal auch ganz dicht an älteren Exemplaren - die werden doch wohl nicht ....
Die Höhlen mit den Petroglyphen waren dann deutlich weniger interessant als erhofft. Ganz nett anzuschauen, diese verschlungenen Kringel im Fels - muss man aber nicht unbedingt gesehen haben.
Nun begann aber der antischöne Teil der Wanderung, der Rückweg. All die vielen Meter, die wir nach unten gegangen waren, mussten wir wieder hoch. und diesmal auf dem direkten, aber dadurch auch steilen Weg. Und logischerweise versteckte sich jetzt die Sonne nicht hinter einer Wolke, sondern brutzelte unbarmherzig auf uns herab. Ich musste mal wieder feststellen - mein Deo hat versagt!

Irgandwann hatten wir dann unsere Kirsche (so heißt unser Auto- weil rot, rund und zwei Maden drin) erreicht und der Tag des Dragos war vorbei. Leider damit auch schon die Hälfte des Urlaubs. Schnief!

 

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