1. Tag; Sa 28.06. Cottbus - Sassnitz

 460 km

   

Die Anreise nach Saßnitz hat gut geklappt. 16:30 Uhr sind wir in Cottbus mit voll beladenem Mondeo losgefahren - wer uns sieht denkt vermutlich, wir folgen einer der vielen Auswandererserien.

Gegen 20 Uhr waren wir bereits auf Rügen, 20:45 etwa am Fähranleger.

Die Fähre trudelte erst 21:30 ein, wir glaubten absolut nicht daran, dass wir damit püntlich ablegen würden.

Aber ratzbatz war alles entladen (3 Züge, LKWs, Busse, PKWs) und wir durften drauf. Da bei unserer Überfahrt keine Züge mitkamen, mussten wir ins Zugdeck einfahren. Das war vielleicht ein Geholpere auf den Gleisen. Die sind zwar ähnlich wie Straßenbahngleise eingebettet - aber irgendwie nicht so sorgfältig. Sozusagen Stoßdämpfertest.

An Bord kaufte ich mir dann noch zwei kleine Bierchen, dann suchten wir uns einen Sessel und dösten bzw. schliefen bis zur Ankunft in Trelleborg.

 

   
2. Tag; So 29.06. Trelleborg - Oslo - Lillehammer

 852 km

 
   
In Trelleborg waren wir pünktlich 02:15 Uhr - von Bord 2:30 Uhr.

Da wir im Sessel doch ein wenig schlafen konnten, war ich erstmal halbwegs frisch und fuhr noch bis hinter Malmö, wo wir uns dann einen Parkplatz für ein Nickerchen im Auto suchten. Das Nickerchen dauerte zwar nur etwas über eine Stunde, aber wieder Erwarten habe ich die Stunde richtig fest geschlafen. Also weiter, denn heute sollte Strecke gemacht werden - etwa bis Lillehammer wollten wir kommen.

Durch Schweden durch ging wirklich super, bereits 9:10 Uhr haben wir die Grenze passiert. Die Zollkontrolle war grauenhaft, wir hätten hektoliterweise das Bier mitnehmen können. War nämlich kein Schw.. , sorry, Zöllner da. Oslo passierten wir etwa 10:30 Uhr.  Unsere Mittagspause verbrachten wir dann an einem idyllischen Fjord nördlich von Oslo direkt an der E6.

 
Lillehammer erreichten wir etwa gegen 14:00 Uhr - damit hatten wir unser geplantes Tagesziel bereits erreicht.

Hier schauten wir uns natürlich die Olympiaschanzen an, es sprangen sogar gerade ein paar Springer auf Matten die 90 m-Schanze runter. Sah schon recht spektakulär aus. Vor allem da man zu Fuß bis an den Schanzentisch rangehen konnte. Nur die Treppen da hoch gingen ganz schön in die Oberschenkel.

 

 

Die weitere Devise des Tages lautete - Bett suchen. Selbige fanden wir dann bei Odden-Camping nördlich von Lillehammer. Hier fanden wir eine kleine Hütte, die uns zusagte. Schnell die Sachen ausgeräumt, den Grill angeworfen, und natürlich das erste Bierchen zischen lassen. Flugs waren die Steaks gar, aufgefuttert und mit Hilfe eines Verdauerlies magenfreundlich gemacht. Die Kombination wirkte so Klasse, dass wir bereits kurz vor Sieben im Bett verschwanden. Übrigens stand zu diesem Zeitpunkt die Sonne noch ziemlich weit oben am Himmel.

 

 
3. Tag; Mo 30.06. Lillehammer - Oksnes (hinter Steinkjer)

 506 km

 
In der Nacht schüttete es zeitweise wie aus Badewannen, dadurch wurden wir dann auch mal wach. Sonst ratzten wir durch bis 7:00 Uhr. Nun fühlten wir uns auch wieder ausgeschlafen und gut. Die Zubereitung des Frühstücks dauerte noch etwas länger, weil wir erst noch die diversen Kleinigkeiten im Auto orten mussten. Dauert halt alles seine Zeit, bis da das richtige System drin ist.
Der Blick aus der Hütte verhieß wettermäßig eigentlich recht Gutes, denn die ersten Lücken waren in der Wolkendecke erkennbar.

Ganz in Ruhe räumten wir die Hütte und machten uns reisefertig. 9:30 Uhr waren wir dann soweit, dass die Reise in Richtung Lofoten weitergehen konnte. Unser heutiges Ziel hieß Trondheim - mal sehen, ob das auch so klappt.

 

Bis Ringebu blieben wir erst mal auf der E6, dann machten wir uns fort auf die 27 - einer kleinen Strasse entlang des Rondane-Nationalparks.

Hier oben auf der Hochebene war die Landschaft gleich viel reizvoller und schöner - aber auch von mehr Mitbewohnern genutzt. Die Anzahl der auf der Strasse anzutreffenden Schafe stieg gleich mal exponentiell an. Leider war aber die Bewölkung noch immer allgegenwärtig.

 

 
 

In Folldal schauten wir uns dann noch kurz ein Bergwerksmuseum an, aber zu einem Rundgang ließen wir uns nicht überreden. Denn erstens mag Ramona solche Bergwerke nicht besonders und zum Zweiten war heute noch der Weg das Ziel.

 

Auf dem Stück von Folldal zurück zur E6 kamen wir dann auch an dem ersten nennenswerten Waserfall des Urlaub vorbei, leider war da kein Parkplatz, so dass wir aus dem Auto heraus fotografieren mussten.

 

Inzwischen hatte es auch leicht angefangen zu regenen - zum Glück wussten wir hier noch nicht, dass sich das den restlichen Tag nicht mehr ändern sollte.

 

 

 

Durch Trondheim sind wir einfach nur durchgefahren, denn auf dem Rückweg kommen wir hier nochmal durch, dann wollen wir uns auch die Stadt anschauen. Heute besuchten wir nur ein Shopping-Center, aber ohne wirlich was zu kaufen.

Da der Himmel die ganze Zeit mehr oder weniger weinte, fuhren wir nach Trondheim - unserem eigentlichen Tagesziel - noch etwa 130 km weiter bis an einen See hinter Steinkjer. Nachdem der Tageskilometerzähler die 500 geschafft hatte, begannen wir mit der Suche nach einer Unterkunft. Bereits wenige km später fanden wir auf einem Gehöft eine schöne Hütte, die wir für diese Nacht unser eigen nennen durfen.

 
4. Tag; Di 01.07. Oksnes - Mo i Rana

 454 km

   
Früh war um 7:00 Uhr die Nacht vorbei - weil wir einfach nur ausgeschlafen waren. Also schön Käffchen gekocht, Toast gemacht und Stullen für den Tag geschmiert. Punkt 9:00 Uhr starteten wir zu unserer heutigen Etappe.
Das erste Ziel sollte der Bergfossen sein - der zwar nicht direkt an unserer Route lag, aber für einen Wasserfall kann man schon mal einen Umweg fahren.

In Formofoss bogen wir also auf die 74 in Richtung Schweden ab und düsten durch ein wunderschönes Tal zum Wasserfall (eine Richtung 35 km). Leider konnte man ihn nur von etwas weiter weg gut sehen, direkt dran wurde der größte Teil des Falles vom Wald verdeckt.

Nach einer Guck- und Fotopause ging es dann die 35 km wieder zurück.

 

 

Wieder in Formofoss angekommen, besuchten wir erst mal den gleichnamigen Formofossen. einen nicht sehr hohen, aber doch recht gewaltigen Wasserfall. Der Weg dort runter führte über eine an Ketten aufgehängte Aluleiter, unten war sie allerdings nicht festgemacht. Nette Kletterei.

 
Unser nächstes Ziel war das "Namsen Laksakvarium".

Hier kann man sich alles über Lachse anschauen, eine Fischtreppe bewundern, Lachs angeln und essen und natürlich Lachs-Souvenirs erstehen. Das Ganze aber nur, wenn man pro Person etwa 10 € Eintritt abdrückt.

Unser noch weit entfertes Tagesziel ließ uns aber darauf verzichten, wir haben uns nur im Eingangsbereich und Shop etwas umgeschaut und sind dann weiter. Und der große Troll hat trotz mangelnder Zahlungsbereitschaft nicht gehauen!

 

Kurz nach 13:00 Uhr erreichten wir Nord-Norwegen. Das Wetter war inzwischen recht angenehm geworden, immer wieder mal Sonne und die Temperaturen hielten sich auch tapfer bei 14 Grad. Im Sonnenschein war es aber trotzdem sehr angenehm, nur wenn sich die Sonne versteckte, war es nicht so toll.

 

 

Vor Mosjoen machten wir an einem Flüsschen noch unsere verspätete Mittagspause, selbige noch mit schön blauem Himmel. Danach wurden die Wolken doch leider wieder etwas mehr und auch grauer. In Mosjoen schauten wir uns noch den Hafen an, bevor wir den letzten Teil der heutigen Etappe unter die Räder nahmen.

 

 

Noch vor Mo i Rana durchfuhren wir unseren ersten langen Tunnel dieses Urlaubs - 8,6 km lang. Leider wartete hinter dem damit durchfahrenen Berg auch die Regenwolke, die uns die restlichen Kilometer des Tages auch begleitete.

Durch Mo i Rana fuhren wir nur durch, da das Zentrum laut Reiseführer nicht so toll ist - und außerdem bei Regen sowieso nicht.

Etwa 25 km nach der Stadt fanden wir dann einen kleinen Campingplatz, der uns recht gut gefiel. Leider war die Rezeption nicht besetzt, erst im zweiten Blick merkten wir, dass hier Selbstbedienung angesagt war. Die Schlüssel der freien Hütten hingen an der Tür, einfach nur nehmen, bezahlt wird abends.

Überrascht waren wir hier von den Sanitäranlagen, so sauber ist es in manchem Hotel nicht.

 

 
5. Tag; Mi 02.07. Mo i Rana - Lofoten

 497 km

 
Früh weckte mich strahlender Sonnenschein, es sah nach einem wirklich schönen Tag aus. Die Frühstücksprozedur incl. waschen und packen ging inzwischen auch eingespielter, so dass wir bereits 8:30 Uhr den Campingplatz verließen.

Unser erstes Ziel war der Polarkreis, hier besuchten wir natürlich das Polarkreiscenter und schauten uns auch ein wenig um.

Auf dem weiteren Weg auf der Hochebene fiel uns eine schöne Hängebrücke über den parallel verlaufenden Fluss auf, die natürlich ausprobiert werden musste. Allerdings nur von mir, denn Ramona war die Kiste dann doch zu wackelig. Ehrlich gesagt wackelte das Ding auch wie ein Lämmerschwanz.

 

Die Strecke über Fauske zur Fähre nach Bognes fuhr sich insgesamt sehr schön, da die Landschaft sehr abwechslungsreich und schön war.

 

Die Fähre erwischten wir wie bei einer Punktlandung, obwohl wir die Abfahrtszzeit nicht wussten. Angekommen, 5 Minuten Wartezeit, ab ging es.

Die Überfahrt dauerte etwa eine Stunde und war sehr schön. Nur auf Deck hielt man es nicht lange aus, da eine ziemlich steife Briese wehte.

Somit waren wir schon um 17:00 Uhr auf den Nachbarinseln der Lofoten.

Über die nagelneue Strassenverbindung "Lofast" erreichten wir dann die Lofoten und begannen mit der Quartiersuche.

Die ersten Zeltplätze mit Hütten ignorierten wir allesamt, da wir uns heute noch die Mitternachtssonne anschauen wollen und damit ein Platz auf der Nordseite besser wäre. Je weiter wir kamen, um so seltener wurden dann allerdings die Hütten - und um so teurer.

Irgendwann entdeckten wir dann das Schild zum Unstad-Camping. Direkt an der Nordküste gelegen, einfach nur Klasse. Beim Blick auf das Preisschild verging uns dann aber das Lachen, die Hütten waren ziemlich teuer. War aber nicht so schlimm, waren eh alle belegt.

Als wir bereits überlegten, evtl. das Zelt aufzubauen bot uns der Platzwart noch eine ganz kleine Hütte an. "Nur zum schlafen" waren seine Worte. Die Hütte ist 2,5 x 2 m und hat ein Doppelbett und einen kleinen Tisch. Das wars.

Reicht uns aber völlig aus für eine Nacht. Also Haus bezogen, Essen gemacht, geduscht, bissl sinnloses Zeug für's Internet geschrieben - und jetzt gehen wir an den Strand zum "Sonnenuntergang"!!!

 
6. Tag; Do 03.07. Lofoten

 319 km

 

In der Nacht haben wir uns die Mitternachtssonne angeschaut, dazu sind wir vom Zeltplatz noch etwa 1 Stunde an der Steilküste entlang zu einem kleinen Leuchtturm gewandert. Irgendwann fiel uns auch auf, dass wir ja wegen der Sommerzeit mindestens bis 1:00 Uhr warten müssen. Die Aussicht nach Norden war super, nur der Wind war ekelhaft stark und ziemlich frisch. Mit Fotos, Beobachtung der Sonne und der Schafe, einem Bierchen, 'ner kleinen Flasche Sekt und zwei Ehren-Helios verbrachten wir die Zeit bis 1:15 Uhr. Dann zurück zur Hütte und ab in's Bett. Die Bilder täuschen ein wenig, in Wirklichkeit war es selbst um 1:30 Uhr noch taghell.

Entsprechend lange haben wir heute geschlafen, sind erst nach 10:00 Uhr aufgebrochen zur Erkundung. Unser erster Weg führe uns nach A, dem östlichsten Städtchen auf den Lofoten. Die Fahrt dorthin ist schon wunderschön, vor allem so wie jetzt bei strahlendem Sonnenschein. In A haben wir uns ein wenig am Stockfischmuseum umgeschaut, sind etwas im Ort herumgeschwenzelt, dann ging es wieder retour, sozusagen ab jetzt wieder in Richtung Heimat. Aber gaaaaaanz gemütlich!
Über die erste Hälfte der Lofoten sind wir im Verlauf des Nachmittags gefahren, immer wieder von kleinen Pausen zum Schauen unterbrochen.  Wanderungen oder ähnlichen bewegungsintensiven Unsinn unternahmen wir nicht, denn erstens kann man schon so sehr viel von der schönen Landschaft sehen und zweitens sind wir dazu viel zu müde. 
Unsere abendliche Suche nach einer Hütte war nicht von Erfolg gekrönt, die Wirtin auf dem Platz in Sandsletten - der sehr idyllisch umgeben von Bergen liegt - erklärte uns, dass alle Plätze im Umfeld bei Hütten ausgebucht wären. Somit bauten wir unser Zelt auf und verbrachten die Nacht in selbigem - übrigens Ramonas erste Nacht mit echtem Camping. Nach lecker Grillsteak gingen wir relativ zeitig ins Bett, natürlich immer noch bei Tageshelligkeit.

Das linke Bild zeigt übrigens die Aussicht aus unserem Zelt. Herz was willst Du mehr!

 
6. Tag; Fr 04.07. Lofoten - kurz vor Narvik

 274 km

 
Aufstehen war heute morgen nach Acht, dann schönes Frühstück bei strahlendem Sonnenschein, Abfahrt kurz nach 10:00 Uhr. Insgesamt nur etwas mehr als eineinhalb Stunden für Kaffee kochen, Toast zubereiten, frühstücken, Sachen packen und Zelt abbauen. Achso, waschen natürlich auch noch.

Unser erster Weg führte uns an die Nordküste nach Laukvika. Hier soll laut Reiseführer auch ein herrlicher Beobachtungspunkt für die Mitternachtssonne sein. Danach fuhren wir mit diversen Stops noch mal nach Kabelvag, weil beim dortigen Zeltplatz WLAN verfügbar war. Und ein paar neue Infos für die Seite mussten nun mal ins Netz. Danach schauten wir uns das Aquarium an, besuchten den Markt in Svolvaer, wanderten zu einem Wasserfall und fotostoppten an diversen Punkten. Möchte ich hier lieber nicht aufzählen, sonst wird die Seite zu lang.

 

Leider war damit der Tag schon wieder so weit vorangeschritten, dass wir uns von den Lofoten verabschieden mussten. Also auf in Richtung Narvik, unserem nächsten Etappenziel. Dazu benutzten wir wieder die Lofast und verbunden damit auch einen 6,4 km langen Tunnel. Kurz danach machten wir dann unsere etwas verspätete Kaffeepause an einem sehr idyllischen Bergsee. So kann man es sich gut gehen lassen!

Nach Überquerung der wirklich sehr imposanten Tjeldsundbrücke begannen wir so langsam mit der Suche nach einem Campingplatz. Der Erste sagte uns gleich mal gar nicht zu, also weiter. Aber bereits beim zweiten Versuch wurden wir fündig. Damit nennen wir nun eine sehr schöne geräumige Hütte direkt am Ofotfjord für eine Nacht unser Eigen. Und da selbige top ausgestattet ist (zwei Kochplatten, komplette Küchenausstattung), gab es zum Abendessen gleich mal Sprelli mit Tomatensauce. Und nun bin ich so vollgefuttert, dass nur noch eines hilft, ein Kräuterlein. 
 
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