8. Tag; Fr 10.11. Grand Canyon - Williams - Scottsdale

507 km

Steht doch drauf, wo das ist.
 

Na bloß gut, das wir Urlaub haben. Demzufolge klingelte der Wecker - rrrrrrrichtig, kurz vor 6.00 Uhr. Denn zum Sonnenaufgang wollten wir am Canyon sein. Also zz (ziemlich zügig) frisch gemacht und ab zum Mather Point. Zum Glück hatten wir uns warme Sachen mitgenommen, denn das Thermometer trieb sich in der Nähe der Null Celsiusse herum. Am Mather point konnten wir uns das Lachen dann kaum verkneifen, denn es bot sich ein wirklich buntes Bild. Erst mal natürlich die verschiedensten Fotografen mit Stativen von klein bis massig. Aber am schönsten war die unterschiedliche Art der Bekleidung, ein Japaner hatte sogar einen kompletten Gesichtsschutz gegen die grimmige Kälte, daneben eine noch junge Inderin (oder so was ähnliches) in Kleid und Sandalen - natürlich barfuß.

Ein paar Fotos vom Sonnenaufgang habe ich auch gemacht, aber die wirkliche Stimmung kommt nicht so rüber. Muss ich wohl noch etwas üben.

Grand Canyon Grand Canyon
 Nachdem die Sonne über dem Horizont war, meldeten sich auch langsam unsere Mägen - Huuuunger! Also wieder zurück zum Hotel und am angenehm reichhaltigen Buffet gefrühstückt. Kurz nach 8.00 Uhr machten wir uns dann zum zweiten Mal auf zum Canyon. Erstaunenswerter Weise war am Südeingang des Parks trotz der noch recht frühen Zeit bereits eine Schlange an den Kassenhäuschen. Aber da wir ja einen Nationalpark-Pass hatten, konnten wir die Sonderspur nutzen. Da wir ja im vergangen Jahr bereits mal hier waren, wollten wir uns in diesem Jahr eigentlich nicht alle Viewpoints anschauen. Wie gesagt - eigentlich. Aber da das Wetter klasse und die Sicht super war (2005 war es leicht diesig und durch kontrollierte Waldbrände noch zusätzlich verqualmt), haben wir doch wieder die gesamte Breite des South Rim abgeklappert.  

Angefangen haben wir am Ostende, am Desert View. Vom Watchtower, auf den man ohne zusätzlichen Eintritt rauf kann, hat man einen herrlichen Blick auf den Canyon. Der Eingang zum Turm liegt etwas versteckt im Souveniershop. Der kleine Elefant auf dem mittleren Bild lebte im Augenblick des Fotos recht gefährlich, denn wenn uns ein Windstoß erwischt hätte, wäre er oben vom Turm bis in den Canyon geflogen - sozusagen zum "Grand Canyon Flugelefanten" geworden. Nach ausgiebigem Canyonblick mussten wir natürlich auch noch auf "Souvenierblick" machen, im Endeffekt haben wir einen Traumfänger für meine Tochter und drei Keramikteile für uns erstanden. Bei den Preisen darf man aber nicht so genau hinschauen, allerdings haben wir später festgestellt, dass sie gar nicht so teuer waren, wie wir erst dachten.

Blick vom Watchtower
Der Watchtower am Grand Canyon Wandgemälde im Watchtower
Im weiteren haben wir den Lipan Point, den Moran Point und den Grandview Point besucht, allerdings jeweils nur ein paar Minuten dort zugebracht. Ist zwar immer wieder beeindruckend, in den Canyon zu schauen, aber wir hatten noch viel vor. Denn zu diesem Zeitpunkt war schon klar, dass wir auf jeden Fall noch zum Yaki Point und auch hinter zu Hermits Rest wollten. Und da beides nur mit Bus zu erreichen ist, würde es auch noch entsprechend lange dauern.
Andrea & Ramona am Grand Canyon Grand Canyon
South Kaibab Trail In der Mitte des Bildes beim grünen Fleck ist die Phantom Ranch
Die Fahrt mit dem Bus unterbrachen wir zum ersten Mal am South Kaibab Trailhead, einem der zwei Punkte, wo Wanderwege vom South Rim in den Canyon hineinführen. Der Beginn des Trailheads zeigt schon sehr deutlich, was einen Wanderer hier erwartet, sehr steile und anstrengende Wege. Aber da wir dies heut nicht vor hatten, konnten wir den Weg mit Gelassenheit betrachten. Im rechten Bild hier über dem Text ist in der Mitte ein kleiner grüner Fleck zu erkennen, dort liegt die Phantom Ranch, die einzige Möglichkeit innerhalb des Grand Canyon in einer festen Behausung zu übernachten. Reservierungen bitte über ein Jahr im Voraus! Dorthin führt übrigens auch der South Kaibab Trail, der zu überwindende Höhenunterschied beträgt etwa 1.400 m. Es wird überall davor gewarnt, diese Wanderung ohne Übernachtung an einem Tag zu unternehmen. Mit dem nächsten Bus ließen wir uns dann noch zum Yaki Point kutschieren, mit dem Übernächsten ging es dann wieder zurück zum Market Plaza.
Grand Canyon
Grand Canyon Adler im Grand Canyon?  Nee Rabe!
Unser letztes Ziel war nun die rote Busroute zu Hermits Rest. Aber dazu mussten wir erstmal in Grand Canyon Village einen Parkplatz finden. Trotz November ein nicht ganz leichtes Unterfangen. In der Nähe des Bahnhofes der Grand Canyon Railway wurden wir dann fündig.

Mit dem Bus fuhren wir dann noch die meisten Viewpoints auf der roten Route ab, man muss sich hier den Fahrplan genau anschauen, denn auf der Rückfahrt von Hermits Rest hält der Bus nur an wenigen Punkten. Also auf der Hintour alles besichtigen. Macht sich aber auch ganz gut, da der Bus im 15-Minuten Takt fährt. Also am gewünschten Punkt aussteigen, 15 oder 30 Minuten schauen und fotografieren, und dann mit dem nächsten Bus weiter. Aber irgendwann waren auch hier alle Punkte abgeklappert, und schneller als uns lieb war, hieß es wieder ab ins Auto und weiter geht's.

Unser nächstes Ziel war Williams, denn wir wollten Ramona wenigstens ganz kurz ein Mini-Stückchen der Route 66 zeigen. Williams selbst ist ein kleines, hübsches Städtchen, hier ist auch der Startpunkt der Grand Canyon Railway. Die Route 66 zeigt sich hier in Form einiger Cafe's, Souveniershops und einer alten Tankstelle, die allerdings nicht mehr in Betrieb ist. Aber wer auf der Interstate mal hier vorbeikommt, sollte auf jeden Fall die Abfahrt nutzen.

Williams an der Route 66 Williams an der Route 66
Williams an der Route 66 Williams an der Route 66
Für uns kam nun der nicht ganz so schöne Teil des Tages, denn unser heutiges Hotel steht in Scottsdale/Phoenix. Also rauf auf die Interstate und Tempomaten auf's Erlaubte plus 5 Meilen eingestellt. Auf der Interstat sind wir sehr gut vorangekommen, ein kurzer Tankstop und einmal Burger, ansonsten sind wir durchgefahren. Allerdings erwartete uns vor Phoenix dann doch ein Stau, der sich erst am ersten Autobahnkreuz auflöste. Ohne Verfahren fanden wir auch gleich den Weg zum Hotel (BioNavi Andrea sei Dank!), und um 19.45 Uhr konnten wir unser Zimmer im "Days Inn Scottsdale Fashion Square" beziehen.

Nach dem frisch machen sind wir noch eine kleine Runde durch die Shopping Mall gegangen, haben was zu Abend gespeist und sind dann ziemlich schnell im Bett verschwunden. Denn morgen früh um 6.00 Uhr......

 

Übrigens ist es uns im ganzen Urlaub nicht gelungen, die unterschiedliche Bedeutung dieser Warnschilder zu erkennen. Die Fotos habe ich auf dem Weg vom Grand Canyon nach Williams gemacht.  Warnung vor Standhirschen und Hüpfhirschen?

Interessant war dabei, dass durchaus schon eine Meile nach dem Warnschild "Hüpfhirsche next 15 Miles" bereits wieder ein Warnschild "Standhirsch" stehen konnte.

Ob da evtl. die Hüpfhirsche über die Standhirsche hüpfen? Und wenn ja, was werden das für Nachkommen? Fragen über Fragen......

Hüpfhirsch Standhirsch
9. Tag; Sa 11.11. NASCAR Phoenix

134 km

 

Heut' früh klingelte der Wecker mal nicht um 6.00 Uhr - nein, erst um 6.20 Uhr. Tja, ist ja auch Urlaub. Um 7.00 Uhr genossen wir dann das üppige "Continental Breakfast" im Hotel. Nicht wirklich lecker, aber besser, als ganz ohne Frühstück los zu müssen. Relativ gut fanden wir den Weg durch Phoenix zum PIR (Phoenix International Raceway), so dass wir bereits um 8.00 Uhr auf dem Parkplatz waren.

Als erstes  mussten wir zum Ticketcounter, denn die im Internet gekauften Tickets wurden hinterlegt ("will call"). Hat aber super geklappt, war alles da. Übrigens haben wir für das Busch-Rennen am Samstag 45 $ pro Person bezahlt, für das Nextel-Rennen am Sonntag 87 $ und der Pit-Pass hat uns 45 $ pro Person gekostet.

Zuerst haben wir natürlich die komplette Werbekolonne der Sponsorenfirmen abgeklappert. Macht auch viel Spaß, da die sich wirklich so einiges einfallen lassen. Und das eine oder andere nette Gimick kann man auch ergattern. Ich habe mich gleich mal in einen NASCAR-Simulator verstreuselt und bin eine Runde gefahren. Aber irgendwie habe ich wohl das Rennauto mit 'nem Rasenmäher verwechselt, ich war viel zu oft im Grünen.

Ansonsten verbrachten wir den Tag entweder im Fahrerlager oder dann später auf der Tribüne. Das Busch-Rennen ging dann allerdings doch ziemlich lange2 1/4 Stunden), da wir insgesamt 11 Cautions hatten. Nach 203 Runden gewann dann mit "green-white-checkered" Matt Kenseth mit der Nummer 17.

In dem Bild unten links ist übrigens der Dreher von Hr. Juan-Pablo Montoya in seinem ersten Busch Rennen festgehalten. 

NASCAR Bush Race in Phoenix NASCAR Bush Race in Phoenix
Dreher von Herr Juan-Pablo Montoya in seinem ersten Busch Rennen NASCAR Bush Race in Phoenix
Auf dem Heimweg ist uns noch eine nette Story passiert.

Da unsere Bud-Vorräte im Hotel geschrumpft waren, wollte ich noch ein paar Bierchen einkaufen. Also in den nächst besten Markt rein, wenn ich mich noch recht erinnere, hieß das Ding K-Mart. Hatten auch ein tolles Bierangebot, sogar in einem extra gekühlten Raum. Nachdem wir uns unsere 24-er Packung geschnappt hatten und auf dem Weg zur Kasse waren, fiel mir ein, dass ich mir doch noch einen Kaffee nehmen könnte. Also Ramona die Biere in die Hand gedrückt und einen Kaffee gezapft. Natürlich mit schööön viel Zucker. An der Kasse dann die Frage der Kassiererin: "Photo-ID please". Ist ja klar und auch kein Problem. Habe ich halt meinen Fürerschein vorgezeigt. Kassiererin:"Also her Photo-ID" Da wollte die wirklich von Ramona ebenfalls den Ausweis sehen, nur weil sie im Laden mal eine Weile das Bier getragen hat. Meine Erklärungen, dass das Bier nur für mich sei, und Ramonas Ausweise im Hotelsafe eingeschlossen sind, alles egal, sie wollte uns das Bier nicht verkaufen. Da bin ich dann halt rausmarschiert, habe ihr natürlich das Bier, den Kaffee und die Knabbersachen auf dem Thresen stehen lassen. Hinterher haben wir mehr gelacht als geflucht, vor allem weil wir im nächsten Supermarkt das Bier sogar preiswerter bekommen haben. Da wollten sie nur Geld sehen, sonst nix. Amis halt ;-)!

 

10. Tag; So 12.11. NASCAR Phoenix / Ramona Shopping Scottsdale

126 km

 

Zum NASCAR-Nextel Cup fuhren heute nur Andrea und ich. Ramona reichte ein Rennen, sie wollte heute die Scottsdale Fashion Square und die umliegenden Bereiche unsicher machen.

Das Rennen selbst war Spitze, am Anfang zwei wirklich lange Grün-Phasen, so dass wir schon dachten, es wird recht schnell zu Ende sein, aber dann ging es Schlag auf Schlag. Insgesamt 10 Cautions und einmal Red Flag, damit dauerte das Rennen dann doch 3 1/4 Stunden. Gewonnen hat Kevin Harwick mit der Nr. 29

NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix
NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix
NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix
NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix NASCAR-Nextel Cup 2006, Phoenix
 

Klasse war die Abfahrt von der Rennstrecke, die ersten Meter bis zur Sammelspur haben wir noch recht zügig geschafft, dann durften wir erst mal eine Stunde den abendlichen Himmel bewundern. Aber irgendwann ging es dann doch weiter, und noch irgendwanner waren wir auch im Hotel.

Zum Abendessen sind wir dann einfacherweise zu Denny's gefahren, und da dort sogar Steak mit auf der Karte steht, habe ich halt mal eines probiert. Ich war echt erstaunt, wie lecker das Steak und auch alles weitere war - vor allem bei dem doch recht günstigen Preis.

 

11. Tag; Mo 13.11. Scottsdale - Saguaro NP - Sonora Desert Museum - Scottsdale

418 km

 

Unser letzter Urlaubstag begann wie alle anderen - und doch ganz anders. Denn der Wecker klingelte zwar - aber erst um 7.00 Uhr.

Unser heutiges Ziel sollte der Saguaro Nationalpark inklusive eines Besuches des Arizona Sonora Desert Museum sein.

Die Fahrt dorthin war ziemlich eintönig, erst kurz vor dem Nationalpark gab es etwas Interessantes zu sehen, denn wir sahen unser erstes Baumwollfeld. Hatten wir bis dahin noch nie gesehen, ich wusste nicht mal, dass hier Baumwolle angebaut wurde. Hätte ich noch weiter südlich erwartet. Also erst mal angehalten und ein zwei Baumwollkapseln gemopst. Als Anschauungsmaterial für die Kinder.

Baumwollfeld Saguaros, was soll hier sonst sein!
Saguaro-Hugo, die halbblinde Grinsebacke Saguaro-Joe, etwas schlacksig der Typ
Der Saguaro NP ist ganz hübsch, die vielen Saguaro Kakteen sahen in ihrer Formenvielfalt wirklich klasse aus. Aber trotzdem dachte ich mir so, dass sich die 1 1/2 Stunden Fahrt hierher nicht gelohnt hätten. Am Eingang zum Museum haben wir dann erst mal ein wenig geschluckt, Eintritt pro Person 12 $. Aber wenn wir nun schon mal hier sind. Um es vorweg zu nehmen, es hat sich absolut gelohnt, wer schon mal bis hier ist, sollte sich das Museum - eigentlich eine Kombination aus Mineralienausstellung, Tierpark und Museum - auf jeden Fall anschauen. Es lohnt sich wirklich.

Hier kommen ein paar Impressionen:

Ein Kaktus? Auf jeden Fall ein Kaktus!
Uhu? Kein komischer Vogel!
Tropfsteine Noch mehr Tropfsteine!
Ein Mineral - ich weiß leider nicht mehr, welches. Pures Gold!
Komm kuscheln! Bin doch fast so groß wie der hier links.
Duuuurst! Auch wenn ich so aussehe, ich bin keine Miezekatze.
Ich bin ein bunter Vogel. Herr Kolibri an der Tränke. Bereits das 10-te Foto hat geklappt.
Der Saguaro, der auf jedem Werbeprospekt des Parks zu finden ist. Unser Sonata, natürlich vor Saguaro-Joe!

Um viele schöne Eindrücke reicher sind wir gegen 15.00 Uhr wieder in Richtung Phoenix aufgebrochen, denn abends wollten wir noch ein wenig shoppen gehen - die blöden Mitbringsel waren noch nicht komplett - und noch nett zu Abend essen. 

 

12. Tag; Di 14.11. Phoenix - Washington - München

19 km

   

Heut waren wir den ganzen Tag im Flieger - wo auch sonst.! Früh noch schnell den Mietwagen abgegeben, ganz ohne Probleme, obwohl er aussah wie frisch mit Wüstensand gepudert. Dann mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen, und schon konnten wir einchecken. Die Sicherheitskontrollen waren erträglich, Schuhe aus, Gürtel raus, schon erledigt. Also absolut nichts außergewöhnliches.

Pünktlich startete unsere TED-Maschine nach Washington, pünktlich kamen wir in Washington an. Das Umsteigen klappte hervorragend, so dass wir noch einiges an Zeit hatten, bis unser Flieger über den Teich ging. Mit etwas lesen, etwas essen und einem Kaffee überbrückten wir diese auch noch irgendwie, dann konnten wir rein in die 777. Der Flug nach München war angenehm, die Zeit verging halbwegs. Nur mit Schlafen klappte es wieder mal nicht so richtig, ich beneide immer die Leute, die in den Flieger einsteigen, sich einkuscheln und dann den ganzen Flug ratzen.

 

13. Tag; Mi 15.11. München - Berlin Tegel - Cottbus

140 km

   

Ganz pünktlich landeten wir in München. Kurzer Anruf zu Hause, ja ihr könnt los, wir werden pünktlich in Tegel sein. Hat dann auch mit der letzten Flugstunde alles geklappt, und müde, aber auch froh, dass der Flug vorbei ist, ging damit unser erlebnisreicher Urlaub zu Ende - leider viel zu schnell.

Aber macht nichts, im nächsten Jahr sind wir wieder hier, nur etwas länger!

 

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